K+S versinkt in Problemen, der Vorstand wird kleinlaut zu den Perspektiven im laufenden Jahr. Aktionäre trauen dem Übernahmeangebot von Potash nach - gibt es vielleicht Chancen für eine Neuauflage?
41 Euro - diese Zahl steht immer im Raum. Das war das Gebot je Aktie, dass der Konkurrent Potash im letzten Jahr in Aussicht gestellt hatte. Die Gremien von K+S sahen ihr Unternehmen darin nicht angemessen bewertet.
Dem könnte man aus heutiger Sicht durchaus zustimmen, denn der Preis war viel zu hoch. Die Blütenträume des Vorstands sind geplatzt, an allen Ecken und Enden gibt es Baustellen.
Die Inbetriebnahme einer neuen Kali-Mine in Kanada lief lange nach Plan, im Schlussspurt gibt es aber Probleme. Ein Prozessbehälter ist in einem Probelauf umgestürzt und hat erheblichen Sachschaden verursacht, eine signifikante Produktion wird es daher erst im zweiten Quartal 2017 geben und nicht schon Ende 2016, wie eigentlich anvisiert.
Macht nix, könnte man meinen, im Kaligeschäft ist aktuell ohnehin kein Geld zu verdienen. Die Preise sind weiter abgeschmiert, K+S musste daher seine Jahresprognose drastisch reduzieren.
Verstärkt wird das Ganze noch durch hausgemachte Schwierigkeiten, der Konzern hat an den deutschen Betriebsstätten Probleme mit der Abwasserentsorgung und muss immer wieder die Produktion einstellen. Ein eigentlich für den Sommer angekündigter Behördenbescheid mit einer erhofften umfangreicheren Genehmigung fehlt weiterhin.
Angesichts dieser Gemengenlage verwundert es nicht, dass die Aktie von K+S wieder in der Nähe der in der letzten Dekade markierten Tiefstände notiert. Einzige Hoffnung scheint im Moment, dass ein Konkurrent die Schwächephase nutzt, um ein neues Übernahmeangebot zu platzieren. 41 Euro je Anteilsschein wird es dann aber wohl nicht mehr geben. Aber auch bei Kursen um 30 Euro hätte das Management dieses Mal ein echtes Argumentationsproblem.
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