Die Aktie von United Internet war in den letzten Jahren ein Top-Performer im TecDAX, von Anfang 2012 bis Ende 2015 betrug das Kursplus satte 270 %. Doch in der aktuellen Periode hat sich das Bild gewandelt, ein Minus von fast 30 % steht bislang zu Buche. Dabei war das Zahlenwerk weitgehend überzeugend. Doch die Anleger fürchten wohl, dass das Unternehmen langsam die Grenzen des Wachstums erreicht – zu Recht?
Die Digitalisierung der Kommunikation ist in Deutschland eng verbunden mit dem Namen United Internet. In knapp drei Jahrzehnten seit der Gründung hat der Konzern das Portfolio für das eBusiness mit organischem Wachstum und zahlreichen Übernahmen kontinuierlich ausgebaut, die Kennzahlen sind nun sehr beeindruckend: Ein Glasfasernetz mit einer Länge von mehr als 41 Tsd. Kilometern, 7 Rechenzentren und mehr als 70 Tsd. Server stellen das Rückgrat der Kommunikationsangebote dar. Dienste wie 1&1, GMX oder Web.de sind Vertriebsmaschinen, insgesamt kann der Konzern aktuell 16,5 Mio. Kundenverträge und 33,4 Mio. Free-Accounts vorweisen. Inzwischen ist das Unternehmen in elf Ländern aktiv, in Deutschland werden aber noch 90 % der Erlöse erwirtschaftet.
Ein Ende der Erfolgsgeschichte zeichnet sich nicht ab, im ersten Halbjahr 2016 konnten 490 Tsd. Kunden für Bezahldienste hinzugewonnen werden. Umsatz (+7 % auf 1,95 Mrd. Euro) und EBITDA (+15,8 % auf 400,3 Mio. Euro) sind weiter im Vorwärtsgang, lediglich eine Abschreibung (254,6 Mio. Euro) auf eine Beteiligung an Rocket Internet trübte das Bild. Die Prognose für das Gesamtjahr – ein Umsatz von 4 Mrd. Euro und ein EBITDA von 850 Mio. Euro – wurde bekräftigt, die Erwartung für die Neukundenakquise sogar von 800 auf 900 Tsd. angehoben.
Der operative Trend von United Internet ist intakt, dennoch wirkt die Aktie wie das berühmte fallende Messer. Das mag daran liegen, dass…
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