Wir hatten SMA Solar zuletzt in der Anlegerbrief-Ausgabe 16/2016 besprochen und den erfolgreichen Turnaround des Wechselrichterproduzenten positiv herausgestellt. Ein Einstieg bei der Aktie erschien uns auf mittlere Sicht durchaus attraktiv, allerdings wollten wir eine Konsolidierung abwarten. Seitdem ist der Kurs um 35 % eingebrochen. Stellt das nun die erhoffte Einstiegschance dar, oder droht der Griff in das fallende Messer?
Der starke Kurseinbruch mag mit Blick auf die Halbjahreszahlen überraschen, denn der operative Aufwärtstrend von SMA Solar hat sich durchaus fortgesetzt. Der Umsatz konnte von Januar bis Juni um 15 % auf 494,1 Mio. Euro gesteigert werden, was die Basis für eine deutliche Ergebnisverbesserung darstellte. Das EBITDA wurde von 21,3 auf 73,1 Mio. Euro vervielfacht, das EBIT drehte von -14,9 auf 39,3 Mio. Euro. Ein komfortabler Auftragsbestand von 644 Mio. Euro veranlasste den Vorstand dazu, die Jahresprognose – einen Umsatz von 950 bis 1.050 Mio. Euro sowie ein EBIT von 80 bis 120 Mio. Euro – zu bestätigen.
Allerdings wurde das obere Ende der Ergebnisprognose wegen des hohen Preisdrucks in der Branche nun als „ambitioniert“ bezeichnet. Der Abwärtstrend bei den Preisen ist auch daraus abzulesen, dass die verkaufte Wechselrichter-Leistung mit 22,9 % (auf 3,9 GW) deutlich stärker zugelegt hat als der Umsatz. Und das Management berichtet von einer Verschärfung dieses Trends in jüngster Zeit und hat deswegen eine Konsolidierung der Produktion beschlossen, die mit einer Schließung der Standorte in Denver und Kapstadt einhergeht. Das dürfte in den nächsten zwölf Monaten für außerordentliche Ergebnisbelastungen sorgen.
Trotz eines starken Marktwachstums ist der Preiskampf bei Photovoltaik sehr hart, SMA Solar macht deswegen…
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