Die Aktie unseres ehemaligen Musterdepottitels Patrizia Immobilien befindet sich seit einem Jahr im Sinkflug. Damit wird die vorherige Überhitzung korrigiert, zugleich spielt aber auch die Befürchtung eine Rolle, dass das Unternehmen eine spektakuläre Transaktion in naher Zukunft nicht wiederholen kann. Das dürfte zwar stimmen, dennoch ist die Aktie unter taktischen Gesichtspunkten interessant.
Patrizia Immobilien hat sich in den letzten Jahren von einem Immobilienhändler zu einem Dienstleister gewandelt, der große Bestände für institutionelle Investoren verwaltet. Mittlerweile sind die Assets under Management auf 17,7 Mrd. Euro angewachsen. Davon befinden sich rund 60 % vollständig im Besitz von Dritten, wohingegen Patrizia an Immobilien mit einem Wert von 6,8 Mrd. Euro als Co-Investor mit einem Anteil von bis zu 10 % beteiligt ist. Darüber hinaus besteht noch ein kleines Portfolio (0,3 Mrd. Euro), das Patrizia auf eigene Rechnung erworben hat, weiterentwickelt und perspektivisch wieder veräußert.
Aus dem Eigenbestand ist dem Unternehmen ein spektakulärer Verkauf gelungen. Ein im Mai 2015 erworbenes Portfolio mit 13.500 Wohnungen konnte im November desselben Jahres für 1,1 Mrd. Euro an Deutsche Wohnen weiterverkauft werden. Die Transaktion wird im laufenden Jahr ertragswirksam und hat im Neunmonatszeitraum zu einem operativen Gewinnsprung um 125 % auf 252,5 Mio. Euro geführt, im Gesamtjahr sollen es nun über 265 Mio. Euro werden. Für 2017 wurden aus dem laufenden Assset-Management-Geschäft 55 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
Sowohl die Prognose für 2016 als auch die Aussichten für das nächste Jahr haben die Anleger enttäuscht und zu einer neuerlichen Kursschwäche geführt. In der Tat ist die Aktie gemessen an den kontinuierlichen Einnahmen trotz eines stetigen Wachstums teuer. Der Titel ist damit eine Option darauf, dass mittelfristig…
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