Der DAX scheint den Konsolidierungsmodus abzuschütteln und zieht Richtung Allzeithoch. Für etliche Marktteilnehmer dürfte das eine Überraschung darstellen, denn ein zu positives Anlegersentiment wurde vielerorts als Anlass einer größeren Korrektur eingestuft. Die Sache hat allerdings einen Haken.
Längere Aufwärtsbewegungen am Markt enden oftmals in Stimmungslagen mit viel Optimismus. Die Anleger haben sich an den Aufwärtstrend gewöhnt, die Angst vor Rückschlägen ist daher niedrig. Das geht in der Regel mit einer hohen Investitionsquote einher, das Überraschungspotenzial liegt dann auf der negativen Seite.
In den Medien ist genau so ein Zustand für den DAX in der jüngsten Zeit häufig konstatiert worden. Als Hauptursache wurden die übertriebenen Hoffnungen auf einen großen Konjunkturstimulus durch die Trump-Administration angeführt, die zwangsläufig in eine Enttäuschung und eine große Börsenkorrektur münden müssen.
Der Haken dabei: Dieses Argument ist in der Tat in der Berichterstattung sehr präsent. Wenn das aber so ist, wo genau ist dann die Überraschung und der übertriebene Optimismus? Offenbar glaubt jeder, die anderen seien zu euphorisch. Nach unserem Eindruck hat sich daher eine gesunde Skepsis im Markt gehalten. Auch der Börse Frankfurt Sentiment-Index unterstreicht dies.
Und der positive IFO-Index deutet an, dass nicht nur die Trump-Hoffnungen, sondern ein handfester Aufschwung den DAX trägt. Insofern dürften sich etliche Anleger verwundert die Augen reiben, wenn der deutsche Leitindex das Allzeithoch knackt - und weiter steigt.
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