Der neue Chef von K+S, Burkhard Lohr, hat keine einfachen Startbedingungen. Zwar ist die Produktion der neuen Mine in Kanada mit etwas Verspätung angelaufen, aber die Marktbedingungen bleiben schwierig und die Aktionäre wollen endlich deutlich höhere Kurse sehen. Gelingt trotzdem der Befreiungsschlag?
Im ersten Quartal hat K+S zwar ein kleines Umsatzwachstum von 3 Prozent geschafft, das EBIT blieb mit 137 Mio. Euro aber deutlich unter dem Vorjahreswert. Zahlreiche Belastungsfaktoren, u.a. niedrige Düngemittelpreise und Produktionsbeschränkungen am Werra-Werk wegen der eingeschränkten Möglichkeiten zur Abwasserentsorgung, drückten das Ergebnis.
Trotzdem hat das Unternehmen an dem Ziel festgehalten, Umsatz und EBIT in 2017 spürbar zu steigern. Das sollte gelingen, da die Mine in Kanada nun erste Erlösbeiträge liefert und die Ausgangsbasis beim operativen Gewinn aus dem zweiten Halbjahr 2016 niedrig ist.
Aus Sicht von Analysten reicht das aber nicht, um für die Aktie von K+S weiteres Aufwärtspotenzial zu schaffen. Insbesondere die beschränkten Möglichkeiten zur Abwasserentsorgung und das Überangebot am Kalimarkt werden unverändert als Schwachstellen gesehen. Zuletzt wurden daher fast ausschließlich Halten- und Verkaufsempfehlungen ausgesprochen, die Kursziele lagen zwischen 18 und 24 Euro.
Das steht in krassem Missverhältnis zu jenen 41 Euro, die Potash 2015 geboten hatte und die von den Gremien als zu niedrig eingestuft wurden. Auch, wenn der neue Chef das nur als Erbe übernommen hat, dürfte auch er sich in der Pflicht sehen, den Kurs mittelfristig über diese magische Marke zu hieven.
Zuletzt hat Burkhard Lohr in einem Gespräch darauf hingewiesen, dass Gespräche mit möglichen strategischen Partnern laufen. Die Hoffnung dürfte dabei sein, dass K+S beim Einstieg eines starken, langfristig orientierten Investors einer Neubewertung unterzogen wird.
Dass der neue Chef gleich zum Amtsantritt die Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt hat, könnte heißen, das K+S vor der konkreten Umsetzung steht. Die nächsten Wochen und Monate werden spannend, der Aktie bietet vor diesem Hintergrund ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.
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