Die Nordkorea-Krise hatte sich nicht weiter zugespitzt, der DAX konnte das für eine Erholung nutzen. Doch diese hat sich relativ schnell festgefahren, nun droht der nächste Richtungswechsel, auch wegen nachgebender Kurse in den USA. Kommt noch das dicke Ende?
Die scharfen Wortgefechte zwischen dem US-Präsidenten und der nordkoreanischen Führung hatten an der Börse kurzzeitig zu Angstverkäufen geführt. Als sich aber herausstellte, dass die Eskalationsspirale zumindest vorerst nicht weiter nach oben geschraubt wird, folgte wie so oft die Welle der Erleichterung.
DAX-Schwergewichte wie Siemens oder Bayer konnten das für eine Kurserholung nutzen, nachdem die Titel längere Zeit unter Druck gestanden hatten und schließlich technisch überverkauft waren.
Die Überverkauft-Situation wurde mit dem Pullback abgebaut. Danach sind allerdings die Anschlusskäufe ausgeblieben, und das ist angesichts der Kursverluste des DAX vom Hoch durchaus ein Warnsignal.
Das Problem des DAX ist, dass die Leitbörsen in den USA bislang nur eine sehr kleine Konsolidierung durchlaufen haben und jetzt durchaus noch einmal stärker korrigieren könnten. Obwohl deutsche Blue Chips zuletzt schon deutlich mehr gelitten haben, dürften sie sich davon kaum abkoppeln können.
Wer das reduzierte DAX-Niveau jetzt für Schnäppchenkäufe nutzen möchte, muss darauf setzen, dass die US-Börsen, wie so oft in diesem Jahr, nach einer kleinen Konsolidierung direkt wieder durchstarten – und das das dicke Ende in Form einer großen Korrektur in Übersee erneut vertagt wird. Die geringe Widerstandskraft des US-Marktes am gestrigen Tag stellt aber zumindest ein großes Fragezeichen für dieses Szenario dar.
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