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Nordex: Endlich ein Schnäppchen?

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Die Sanierung von Nordex galt lange Zeit als außerordentlich gelungen. Das Unternehmen hatte sich aus schwierigen Märkten zurückgezogen und auf die Kernkompetenzen fokussiert, was zu einer Kursvervielfachung führte. Eine Neuordnung der europäischen Regulierung und Verzögerungen bei Projekten in Schwellenländern sorgten zuletzt aber wieder für einen Rückschlag, die Gesellschaft muss sich nun erneut anpassen. Gelingt der Prozess, bietet die Aktie nach dem Kursabsturz durchaus Erholungspotenzial.

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Der damalige Vorstandschef Jürgen Zeschky, der im März 2012 den Chefposten von Nordex übernommen hatte, verordnete dem Unternehmen vor fünf Jahren eine Radikalkur, da der versuchte Entwicklungssprung vom europäischen Mittelständler zum global agierenden Unternehmen gescheitert war. Es folgte der Rückzug aus China und eine Einstellung der dortigen Rotorblattproduktion, auch ein Werk in den USA fiel der Restrukturierung zum Opfer. Zeschky leitete eine Überarbeitung der Produktionsprozesse ein, senkte die Materialkosten und investierte in innovative Anlagen, wobei die Stärke von Nordex vor allem in Turbinen für Gebiete mit mittlerer und niedriger Windverfügbarkeit liegt.

Das Programm war sehr erfolgreich, von 2012 bis 2015 konnte Nordex den Umsatz auf 2,4 Mrd. Euro mehr als verdoppeln, das Ergebnis drehte in dieser Zeit von -93,9 Mio. Euro auf 52,3 Mio. Euro, an der Börse vervielfachte sich der Kurs der Aktie. Doch dann trat Zeschky 2015 zurück, und Nachfolger Krogsgaard setzte wieder auf den Weltmarkt als Wachstumstreiber. Vor allem die Emerging Markets, denen hohe Steigerungsraten beim Ausbau der Windkapazitäten zugetraut wurden, sollten Nordex eine nachhaltige Expansion bescheren. Die Präsenz in den Schwellenländern konnte mit einem Schlag durch eine im Frühjahr 2016 abgeschlossene Fusion mit Acciona Windpower verbessert werden, auch das US-Geschäft wurde wieder deutlich aufgewertet. Das Unternehmen verfügte im Anschluss neben der Fertigung in Deutschland auch über Werke in Spanien, Brasilien und den USA.

Die Jahresbilanz des neu aufgestellten Konzerns für 2016 las sich noch ordentlich. Der Umsatz konnte um 39,7 % auf 3,4 Mrd. Euro gesteigert werden, EBITDA und Jahresüberschuss erhöhten sich um 56,5 % (auf 285,5 Mio. Euro) bzw. 82,4 % (auf 95,4 Mio. Euro). Für Sorgenfalten sorgte allerdings der Auftragseingang, der sich lediglich um 33,6 % auf 3,3 Mrd. Euro erhöhte, daraus errechnete sich eine Book-to-Bill-Ratio von weniger als 1. Vor allem die Emerging Markets konnten ihre Funktion als Hoffnungsträger nicht erfüllen, die Geschäfte in Südafrika, Indien, Brasilien und der Türkei entwickelten nicht die erhoffte Dynamik. Infolgedessen musste Nordex die Prognosen deutlich kappen. Für 2017 fiel die Reduktion des Umsatzziels von 3,35 auf 3,1 bis 3,3 Mrd. Euro noch relativ moderat aus, im nächsten Jahr sollen es voraussichtlich aber nur Erlöse in Höhe von 3,4 bis 3,6 Mrd. Euro werden, statt zuvor 4,2 bis 4,5 Mrd. Euro. Und das alles bei deutlich niedrigeren Margen.

Dass das nicht unbedingt tiefgestapelt war, zeigen die Zahlen für das erste Halbjahr 2017. Zwar wurde der Umsatz noch um 1,2 % auf 1,5 Mrd. Euro gesteigert, EBITDA (-14 % auf 117,5 Mio. Euro) und Nettoüberschuss (-55,7 % auf 22,6 Mio. Euro) reduzierten sich dabei aber deutlich und veranschaulichen den Preisdruck in der Branche. Die dafür mitverantwortlich fortschreitende Umstellung der europäischen Regulierung auf Auktionssysteme dürfte zudem den Auftragseingang belastet haben, der – trotz einer Erholung im zweiten Quartal – um 32 Prozent auf 905 Mio. Euro eingebrochen ist. Mit dem vormaligen COO José Luis Blanco als neuem Vorstandschef wird nun an der Wende gearbeitet. Ein Kostensenkungsprogramm soll Einsparungen in Höhe von 45 Mio. Euro bringen, wofür auch 400 bis 500 Stellen abgebaut werden, während mit…

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