Capital Stage war mal ein Highflyer an der Börse, aber seit mehr als einem Jahr tritt die Aktie auf der Stelle. Ursächlich dafür sind die eingetrübten Wachstumsperspektiven im Sektor, da die Renditen von Solar- und Windparks aufgrund einer hohen Nachfrage bei einem limitierten Angebot attraktiver Projekte stark gesunken sind. Doch der Konzern zeigt sich einfallsreich und hat sich nun eine interessante Wachstumsoption erschlossen.
Capital Stage besitzt inzwischen ein Portfolio aus Solar- und Windparks mit einer installierten Leistung von rund 1.000 MW, hinzu kommen nach Abschluss der in dieser Woche vermeldeten Übernahme von Treucon Asset Management (mit 120 MW AuM) mehr als 400 MW, die für Dritte verwaltet werden. Die Resultate, die damit erwirtschaftet werden, sehen beeindruckend aus. Im ersten Halbjahr 2017 konnte der Umsatz um 75 % auf 113,8 Mio. Euro gesteigert werden, das operative EBIT legte im selben Tempo auf 55,9 Mio. Euro zu. Daraufhin hat das Management u.a. die Umsatz- und EBIT-Prognose für 2017 auf mehr als 215 Mio. Euro (alt: 200 Mio. Euro) bzw. über 97 Mio. Euro (alt: 90 Mio. Euro) angehoben. Doch die Zahlen überzeichnen die Dynamik, denn die Zuwächse resultieren zu einem substanziellen Teil aus der Übernahme des Konkurrenten Chorus im Herbst 2016.
Der Kauf einzelner Projekte ist wegen der niedrigen Renditen hingegen schwierig geworden. Capital Stage kontert aber nun mit einer großen Kooperation. Die Anfang November verkündete Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Solarcentury sichert den Zugriff auf Solarprojekte in Europa und Mexiko mit einer Leistung von bis zu 1,1 GW, wobei die Hamburger jedes einzelne Projekt prüfen und ggfs. ablehnen dürfen. Den Anfang machen europäische Solarparks mit einer Kapazität von 360 MW und einem Investitionsvolumen von etwa 330 Mio. Euro. Capital Stage könnte hier die knapp 100 Mio. Euro investieren, die mit der Emission einer Hybrid-Wandelanleihe eingenommen wurden.
Wir gehen davon aus, dass die große Kooperation Capital Stage etwas bessere Margen bietet, als aktuell am Markt erhältlich sind. Damit behebt das Unternehmen ein wichtiges Manko, nämlich die…
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