Der DAX gönnt sich in jüngster Zeit immer mal wieder einen Schwächeanfall. Das könnte mit der aktuellen Entwicklung in den USA zusammenhängen. Sind die Performancechancen nachhaltig beeinträchtigt?
DAX-Rückschläge fanden zuletzt bevorzugt in der zweiten Handelshälfte statt – wenn die US-Börsen eröffnen. Das wurde aber nicht eingeleitet durch schwache Kurse in Übersee, sondern hiesige Aktien wurden im Zweifelsfall gezielt viel stärker verkauft als US-Bluechips.
Das könnte ein Hinweis darstellen, dass sich US-Investoren etwas zurückziehen. Das scheint im Kontrast zu den höheren Wachstumsperspektiven zu stehen, die Deutschland und Europa noch bis vor kurzem zugetraut wurden.
Der Knackpunkt könnte die Steuerreform von Trump sein, die nun wohl tatsächlich umgesetzt wird. Zwei wesentliche Elemente werden eine deutlich geringere Gewinnbelastung von US-Unternehmen und eine geringere Anrechnung der Kosten von importierten Vorleistungen auf die Steuerbasis darstellen. Letzteres dürfte den deutschen Exporteuren das Leben schwerer machen.
Sehr auffällig ist, dass sich der DAX von dem Dow Jones bereits im Vorfeld dieser Entscheidung deutlich abgekoppelt hat. Seit Anfang November musste der DAX leichte Einbußen hinnehmen, während das US-Kursbarometer deutlich zugelegt hat. Der Performanceunterschied beträgt in dieser Zeit bereits rund 8 Prozentpunkte.
Eine Trendumkehr ist noch nicht in Sicht, die Auswirkungen sollten aber einer Differenz von etwa 10 Prozentpunkten aber auch langsam ausreichend eingepreist sein.
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