Während der Versicherungskonzern noch im vergangenen Jahr zu den Leidtragenden der europäischen Schuldenkrise gehörte und infolge von Abschreibungen auf Staatsanleihen eine Halbierung des Gewinns in Kauf nehmen musste, versuchen die Münchener nun, die Krise auch zu nutzen.
Dazu gehört die seitens des Vorstands erklärte Wiederaufnahme der Strategie des externen Wachstums. Hierbei könnten die Münchener davon profitieren, dass viele Wettbewerber aus Finanznot bzw., aus regulatorischen Auflagen, oft als Gegenleistung für staatliche Stützungsmaßnahmen, sich von Unternehmensteilen trennen müssen. So auch die die französische Groupama SA, deren Versicherungsmaklergeschäft die Allianz nun übernehmen will. In den Medien ist von einem Preis von etwa 200 Mio. Euro die Rede und somit deutlich unterhalb dessen, was die Franzosen, die allein 2011 einen Verlust von 1,8 Mrd. Euro ausweisen mussten, ursprünglich für den Verkauf erzielen wollten. Pressberichten zufolge lagen deren Vorstellungen noch im März bei ca. 700 Mio. Euro.
Sollte Allianz tatsächlich zu dem kolportierten Preis zum Zuge kommen, könnte das zum Auftakt einer Reihe ähnlicher Deals werden und dem Expansionskurs einen Schub geben. Das gilt auch für die Aktie, die zuletzt unter der neuen Zuspitzung der Eurokrise etwas überdurchschnittlich gelitten hatte und der die Analysten im Schnitt ein weiteres Potenzial von über 22 Prozent zutrauen.
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Allianz nutzt die Krise
Veröffentlicht am 30.04.2012
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