Barrick Gold macht Fortschritte bei der Restrukturierung des Unternehmens. Im Prinzip steht der Konzern gut dar, gerade im Vergleich mit anderen Major-Produzenten. Doch am Ende nützt das nichts, wenn der Goldpreis weiter fällt. Hier liegt das größte Risiko.
Wie angekündigt trennt sich Barrick Gold von zahlreichen Minen und beschränkt sich künftig auf die Lagerstätten mit den geringsten Kosten. Zuletzt wurden drei kleine Minen in Australien für 300 Mio. US-Dollar an die Goldcorp verkauft. Die Produktionskosten liegen bei 1.145 US-Dollar pro Unze und damit gefährlich nah am aktuellen Goldpreis. Die erwarteten Durchschnittskosten für die gesamte Konzernproduktion im Jahr 2013 beziffert das Management hingegen auf komfortable 900 bis 975 US-Dollar je Unze.
Mittelfristig wird sich die Fokussierung auf die rentabelsten Projekte bezahlt machen. Das laufende Jahr hingegen wird noch von dem Minenprojekt Pascua-Lama verhagelt, dessen Kosten völlig aus dem Ruder gelaufen sind, was Milliardenabschreibungen nach sich gezogen hat.
Insgesamt bleibt Barrick Gold der attraktivste Kandidat unter den Majors, nicht nur wegen der geringen Produktionskosten, sondern auch wegen der günstigen Bewertung: das aktuelle KGV liegt nach dem Analystenkonsens nur bei 6,6, für Newmont Mining beträgt das Multiple hingegen 14,8 und für Goldcorp sogar 25,8.
Das nützt aber alles nichts, solange der Goldpreis dem ganzen Sektor zusetzt. Ein weiterer Verfall würde den Anbietern aufgrund der hohen Fixkosten der Produktion stark schaden (das erklärt auch die überproportionalen Kursrückgänge). Und mit der jüngsten Kursentwicklung von Gold ist die Chance auf eine Trendwende deutlich gesunken (siehe Gold im Existenzkampf).
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