Barrick Gold ist einer der prominentesten Opfer des Kurssturzes bei Gold. Zuletzt hat das Edelmetall wieder deutlich nachgegeben und damit auch den Minenkonzern an der Börse unter Druck gesetzt. Den Großaktionären reißt der Geduldsfaden, aber die US-Notenbank könnte zum Rettungsanker werden.
Der jüngste Kursrutsch bei Gold (siehe Gold: Absturz reloaded) ist für Barrick Gold zwar verkraftbar, denn das Unternehmen stellt sich vorsichtshalber auf anhaltend niedrige Kurse ein. Zu diesem Zweck wurden im zweiten Quartal umfangreiche Abschreibungen vorgenommen und Investitionsvorhaben zeitlich deutlich gestreckt.
Das Upsidepotenzial für Barrick Gold ist in diesem Umfeld aber begrenzt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Shortseller die Aktie zuletzt wieder verstärkt unter Beschuss genommen haben, die Put-/Call-Ratio (10-Tagesschnitt) ist mit 0,82 auf einen der höchsten Werte der letzten zwölf Monate gestiegen.
Großaktionäre werden nun langsam nervös und verlangen mit Nachdruck Änderungen im Management-Board. Gründer Peter Munk soll den Zeitplan für seine Nachfolge endlich bekanntgeben und zudem mehr unabhängige Mitglieder in das Führungsgremium aufnehmen.
Munk kommt den Forderungen aber nur sehr zögerlich nach, daher könnte es bei Barrick Gold in den nächsten Monaten sogar richtig krachen. Das muss nicht zwingend zu einem neuen Absturz der Aktie führen, denn auf dem aktuellen Niveau ist schon viel Ungemach eingepreist. Der Aufwärtstrend von Anfang Juli bis Mitte August scheint aber trotzdem erst einmal passe, wenn der Goldpreis sich nicht doch noch deutlich erholt.
In dieser Hinsicht gab es gestern aber zumindest einen Hoffnungsschimmer. Das überraschende Statement der US-Notenbank, die Anleihenkäufe unverändert fortzusetzen, hat nicht nur den Aktienmärkten, sondern insbesondere Gold einen kräftigen Schub gegeben. Das Edelmetall hat damit die Unterstützung bei 1.272 US-Dollar vorerst verteidigt und sogar die Widerstandsregion, die sich aus den Tiefs im April und Mai ergeben hat, übersprungen. Kann dieses Niveau in den nächsten Tagen verteidigt werden, wäre der erste Schritt für eine Bodenbildung gemacht. Und das wäre die Grundlage für steigende Kurse auch bei Barrick Gold.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten