Die Phantasie, dass eine ausländische Großbank die Commerzbank zu einem strategischen Preis übernehmen könnte, galt in der Rally im zweiten Halbjahr 2013 als wichtige Triebfeder. Mittlerweile haben die meisten Kandidaten für einen Zukauf öffentlich abgesagt. Ist die Übernahmephantasie damit nur eine Illusion - oder steckt dahinter eine Strategie?
Im letzten Jahr ist die Liste der Unternehmen, die die Commerzbank NICHT übernehmen wollen, schon recht lang geworden. UBS aus der Schweiz, Santander aus Spanien, Unicredit und Intesa Sanpaolo aus Italien sowie BNP aus Frankreich haben öffentlichkeitswirksam abgewunken. Jetzt folgte mit Societe Generale die nächste Großbank aus dem Nachbarland.
Bislang galten die Altlasten aus Schiffs- und Immobilienkrediten als größter Hemmschuh für eine Übernahme, hier hat die Commerzbank aber mittlerweile deutliche Fortschritte erzielt.
Societe Generale bemüht daher nun eine andere Argumentation, das Privatkundengeschäft sei zu unprofitabel. In der Tat drückt dort im Moment der Schuh, aber genau das will der Vorstand mit der Restrukturierung ändern.
Sollte er auch dabei Erfolg haben, würde sich das Blatt möglicherweise wenden. Die Banken würde im Zweifelsfall ihr Geschwätz von gestern jedenfalls mit Sicherheit nicht mehr interessieren.
Die Commerzbank muss sicherlich noch ihre Hausaufgaben erledigen, bevor der deutsche Staat seinen Anteil verkaufen wird. Vor 2015 ist mit einem solchen Schritt daher nicht zu rechnen. Nur wegen der Dementis sollte man die darauf basierende Übernahmephantasie aber auf jeden Fall nicht zu den Akten legen.
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