Die Berichterstattung zur Commerzbank wird derzeit von dem bevorstehenden Stresstest dominiert. Das ist natürlich einerseits dem Sommerloch geschuldet, andererseits wird es in der Tat eine spannende Frage, ob in den Augen der EZB das geschaffene Kapitalpolster ausreicht. Das Resultat wird vermutlich darüber entscheiden, ob die Aktie die Rally aus dem letzten Jahr doch noch fortsetzen kann oder zunächst einen neuen Abwärtstrend etabliert hat.
Den 7. August sollte man sich als Commerzbank-Aktionär dick im Kalender anstreichen, dann steht der Halbjahresbericht des Finanzinstituts an. Deutschlands zweitgrößte Privatbank muss dann einerseits zeigen, ob sich die Fortschritte in der Restrukturierung in weiteren Ertragszuwächsen niederschlagen. Immerhin erwarten die Analysten im laufenden Jahr eine Gewinnsteigerung um fast 800 Prozent auf 682 Mio. Euro - davon sollte in den ersten sechs Monaten schon etwas sichtbar sein. Im ersten Quartal waren es bereits 200 Mio. Euro, so dass eine positive Überraschung im Hinblick auf die Konsenserwartungen nicht ganz ausgeschlossen scheint.
Zum anderen dürften die Anleger Hinweise bekommen, wie sich die Bank aufgestellt sieht für den Stresstest. Von verschiedenen Seiten ist die Commerzbank zuletzt wieder unter Beschuss genommen worden, vor allem wegen dem nach wie vor bestehenden Milliardenengagement im Schiffssektor. Hier soll der Ausweis der Kredite zum Teil durch eine Aussetzung der Tilgung geschönt worden sein - das dürfte der EZB-Test aber aufdecken.
Die Befürchtungen drücken aktuell den Kurs der Commerzbank, die wichtige Marke von 11,80 Euro (Februar/März-Tief) konnte daher nicht zurückerobert werden. Damit ist die Aktie wieder zurück im kritischen Bereich, das Mai-Tief bei 10,66 Euro sollte nicht unterschritten werden, sonst ist ein neuer Abwärtstrend etabliert.
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