Daimler-Boss Zetsche hat den Arbeitnehmer-Aufstand mit einem blauen Auge überstanden. Gegen den Widerstand der Betriebsräte wurde ihm ein neuer Vertrag angeboten, allerdings mit einer ungewöhnlich kurzen Laufzeit von drei Jahren. Sein Versuch, zu BWM und Audi endlich wieder aufzuschließen, dürfte dadurch nicht leichter geworden sein.
Nach außen sind nur Gerüchte gedrungen, doch die sind wenig schmeichelhaft für Zetsche. In der Kritik stehen wohl sein autoritärer Führungsstil und die wenig ausgeprägte Kommunikationsfreudigkeit. Zwar hat er den Machtkampf trotzdem für sich entschieden, doch die Nachwirkungen könnten noch deutlich zu spüren sein.
Denn es knirscht offenbar im Gebälk, und interne Reibereien sind das Letzte, was Daimler im Kampf gegen die prosperierenden Konkurrenten BMW und Audi gebrauchen kann. Das Ziel, bis 2020 wieder die Nummer eins im Premiumsegment zu werden, scheint ohnehin sehr ambitioniert - wenn nicht alle an einem Strang ziehen, ist es schlichtweg nicht erreichbar.
Die Aktie hat sich davon vorerst nicht aus der Ruhe bringen lassen, ein neues Jahreshoch auf Schlusskursbasis bestätigte zuletzt den Aufwärtstrend. Als Anleger kann man dem Treiben also zunächst einmal beruhigt zuschauen, einen Stop-loss sollte man aber nicht vergessen.
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