Die Anleger haben sich in den letzten Wochen auf die Aktie von Daimler gestürzt, da in Relation zu dem enteilten Konkurrenten BMW Nachholpotenzial gesehen wurde. Nach den jüngsten Verkaufszahlen könnte sich dieser Trend nun wieder drehen.
Denn Daimler hat mal wieder eindrucksvoll belegt, warum sich Konzernchef Zetsche für den wichtigen chinesischen Markt etwas Neues einfallen lassen musste. Im Februar reduzierte sich der Mercedes-Absatz im Reich der Mitte um atemberaubende 47,2 Prozent auf 10.134 Stück. Die Zahlen sind zwar verzerrt durch mehrere Feiertage, die 2012 in den Januar gefallen waren, aber auch die Zweimonatsbilanz ist wenig schmeichelhaft (-20,3 Prozent).
Das erklärt im Nachhinein noch einmal überdeutlich, warum Zetsche einen neuen Vorstand installiert hat, der sich ausschließlich um das China-Geschäft kümmern soll. Denn sollte Daimler nicht schnell eine Wende hinbekommen, dürfte der Vorsprung zur Konkurrenz nicht mehr aufzuholen sein.
Denn die hat im Gegensatz zu Daimler ordentliche Zahlen präsentiert - allen voran BMW. Die Münchener konnten im Februar insgesamt 4,7 Prozent mehr PkWs verkaufen als im Vorjahr (Daimler -5,8 Prozent), und trotz Feiertagseffekt erhöhte sich auch der Absatz in China um 2,3 Prozent. BMW dürfte damit weiterhin der Favorit von Langfristinvestoren bleiben, Daimler ist eher was für spekulative Naturen, die hoffen, dass Zetsche doch noch die Kurve bekommt.
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