Es ist schon auffällig: Den Kursverfall am Markt hat die Aktie von Daimler bereitwillig mitgemacht, Erholungstage des DAX können hingegen bislang kaum genutzt werden. Anleger fürchten das Ende der Erfolgsserie, Analysten sind optimistischer.
Die makroökonomische Entwicklung erhöht die Unsicherheit für die großen Automobilproduzenten, auch für die zuletzt erfolgsverwöhnte Premiummarke von Daimler könnte der Gegenwind zunehmen. Der Rohstoffpreisverfall trifft zahlreiche Schwellenländer hart, die Nachfrage nach hochpreisigen Fahrzeugen könnte daher 2016 deutlich niedriger ausfallen.
Das wäre verkraftbar, wenn sich die großen Märkte in die richtige Richtung entwickeln, aber auch das scheint unsicher. Die USA und China befinden sich im Abschwung, wie stark das die Nachfrage nach langlebigen Investitionsgütern wie Automobilen drückt, ist derzeit noch nicht absehbar. Der Markt in Europa wird zwar weiter wachsen, aber laut Daimler-Chef Zetsche mit einem deutlich reduzierten Tempo von 2 Prozent (nach 9,3 Prozent in 2015).
Wachstumsraten wie im letzten Jahr sollte man von Daimler daher nicht erwarten. Und dennoch ist die Kernfrage, wer mit dem Rahmenbedingungen am besten zurecht kommt - und hier ist Daimler in den Augen der meisten Analysten ein Favorit.
Die erfolgreiche Modelloffensive dürfte nach der Mehrheitsmeinung auch in einem schwierigen Jahr 2016 ein zentraler Treiber bleiben und für höhere Absatzzahlen sorgen. Für diesen Konsensfall erwarten die Analysten im Schnitt einen deutlichen Gewinnanstieg um rund 6 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro.
Daraus leitet sich ein KGV von lediglich 7,3 und eine Dividendenrendite von 5,3 Prozent ab - absolute Schnäppchenwerte. Dementsprechend liegt das durchschnittliche Kursziel für Daimler aktuell bei fast 90 Euro und damit weit über der aktuellen Notierung.
Die Angst, dass das zu optimistisch ist, hat bislang trotzdem noch eine Erholung verhindert. Oberhalb von 62 Euro, dem Tief aus dem letzten September, scheint die Aktie aber zumindest einen Boden gefunden zu haben. Wenn Nachrichten aus dem Unternehmen, etwa positive Absatzzahlen für den Januar, nun dafür sorgen, dass die Angst der Anleger vor der großen Trendwende abnimmt, könnte die Aktie auf dieser Basis richtig durchstarten.
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