Die jüngste Zinsentwicklung in Europa gilt als einer der größten Belastungsfaktoren für den Bankensektor, auch der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, warnt die EZB mittlerweile mit deutlichen Worten. Druck kommt auch aus Übersee - leitet das die Wende ein?
Lange Zeit wurde die ultralockere Geldpolitik der EZB von den großen Finanzkonzernen hierzulande durchaus positiv aufgenommen, insbesondere den Banken wurde so die Refinanzierung erleichtert. Doch mittlerweile häufen sich die Stimmen, dass die Zentralbänker den Bogen mit Negativzinsen überspannen.
Auch John Cryan hat zuletzt in einem Statement moniert, dass inzwischen vermutlich die negativen Begleiterscheinungen die positiven Effekte der Liquiditätsschwemme überwiegen. Damit reiht er sich ein in eine lange Reihe prominenter Kritiker.
Dass diese die EZB zum Umdenken bewegen können, halten wir für nicht besonders wahrscheinlich, Draghi & Co. sind Überzeugungstäter. Druck für eine Kehrtwende könnten allerdings die USA ausüben. Wenn die FED tatsächlich, wie zuletzt von der Chefin Yellen angedeutet, nun weitere Zinserhöhungen in Angriff nimmt, wächst die Zinsdifferenz zu Europa.
Sollte der kurzfristige Zins ein attraktives Niveau erreichen, könnte das zu einem großen Kapitalabfluss in Europa führen. Dann müsste die EZB umdenken, und viele Finanzkonzerne würden vermutlich aufatmen.
Noch ist das ein spekulatives mittelfristiges Szenario, das nach den jüngsten Aussagen von Yellen allerdings etwas wahrscheinlicher geworden ist. Eine Spekulation auf Bankaktien, auch das Papier der Deutschen Bank, ist aber nicht nur deswegen durchaus interessant. Denn das Sentiment ist völlig im Keller, ebenso wie der Kurs. Trotzdem ist der Aktie der Deutschen Bank in den letzten Wochen eine Stabilisierung gelungen, die durchaus noch Potenzial für eine größere Erholung aufweist.
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