Die Deutsche Bank ist im Moment ein Paradebeispiel für Murphys Law: Was schief gehen kann, geht schief. Die Führung steht mächtig unter Druck, kann sich aber kaum auf das Kerngeschäft konzentrieren.
Jahrelang war das Anleihengeschäft eine sprudelnde Ertragsquelle für die Deutsche Bank, das Institut ist hier die weltweite Nummer eins. Jetzt lahmt das Paradepferd aber, vor allem wegen der Minizinsen und den Anleihenkäufen der FED, die die Volatilität im Sektor - die Handelsopportunitäten schafft - gedrückt hat.
Die Deutsche Bank müsste daher in anderen Bereichen schnell expandieren, um dies zu kompensieren, aber es ist fraglich, ob die Führung dafür im Moment den Kopf frei hat. Denn nicht nur operativ ist das Top-Management noch voll mit der Aufarbeitung der letzten Jahre beschäftigt, auch persönlich stehen sie immens unter Druck.
Anshu Jain dürfte von dem Freitod des ehemaligen Risikomanagers William Broeksmit Ende Januar stark getroffen worden sein, denn der Ex-Mitarbeiter galt als enger Vertrauter. Und dieser ist wohl wegen der Angst, die Ermittlungen zu seiner Arbeit könnten noch unangenehme Fakten zutage fördern, zusammengebrochen.
Dem zweiten Vorstand Jürgen Fitschen ergeht es im Moment nur wenig besser, die Staatsanwaltschaft will ihn eventuell anklagen, weil er Falschaussagen von früheren Vorständen im Kirchprozess gedeckt haben soll. Die Vorwürfe sind zwar nicht substanziell, sorgen aber für eine weitere unangenehme Baustelle.
Davon hat die Deutsche Bank eigentlich genug, und ein Ende ist nicht absehbar. Mittelfristig sind die Perspektiven der Aktie damit im Moment wenig aussichtsreich.
Kurzfristig hingegen könnte sich die technische Gegenbewegung auf die hohen Verluste von Mitte Januar bis Anfang März noch fortsetzen. Knapp unter 35 Euro verläuft derzeit die 200-Tage, das wäre ein logisches Ziel für die Erholung.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Deutsche Bank die kurzfristige Erholungsbewegung weiter fortsetzt, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der HypoVereinsbank mit einem Hebel von 3,2 nutzen. Die Barriere liegt bei 23,80 Euro.
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