Die Aktie der Deutschen Bank hat zuletzt ihren kurzfristigen Abwärtstrend fortgesetzt. Als neuer Belastungsfaktor kamen nun die Vorschläge für die künftige Regulierung der 30 global systemrelevanten Banken hinzu. Wachsen wird für den hiesigen Branchenprimus immer schwieriger.
Aktuell schrumpft sich die Deutsche Bank gesund, um wieder in den Expansionsmodus schalten zu können. Geht es nach dem Finanzstabilitätsrat der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer, soll dieser Statuswechsel mit der künftigen Regulierung im Prinzip verhindert werden.
Denn den global systemrelevanten Instituten, und dazu zählt die Deutsche Bank, soll ein so hoher Risikopuffer aufgebürdet werden, dass die Steuerzahler im Krisenfall nach Möglichkeit nicht mehr zur Kasse gebeten werden müssen.
Der geplante Risikopuffer - im Gespräch sind 16 bis 20 Prozent des Volumens der risikobehafteten Aktiva zusätzlich zum notwendigen Eigenkapital nach Basel III - wäre für die Topbanken sehr teuer und könnte so eine Abwanderung von Geschäft zu kleineren Instituten erzwingen. Das wäre dann ein gesetzlich gewünschter Ausgleichsmechanismus: Die Großen schrumpfen, die Kleinen wachsen.
Allerdings wird die Suppe nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wird. Bis zur anvisierten Verabschiedung Ende 2015 (wenn der Termin überhaupt gehalten wird) dürfte es noch viel Lobbyarbeit und Geschacher geben, am Ende wird sicherlich eine Lösung herauskommen, mit der auch die systemrelevanten Banken leben und wachsen können (und die zudem erst ab 2019 in Kraft tritt).
Wenn die Aktie der Deutschen Bank schon jetzt wegen der geplanten Regelungen nachgibt, ist das womöglich eine Kaufgelegenheit. Denn ohnehin ist bei Deutschlands Spitzeninstitut schon viel Ungemach eingepreist. Analysten rechnen damit, dass im nächsten Jahr einige außerordentliche Belastungsfaktoren wegfallen und kommen derzeit im Schnitt auf ein KGV für 2015 von 8,6.
Das ist im Marktschnitt sehr günstig, auch wenn die Branchenlage an sich natürlich weiterhin gewisse Risiken birgt.
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