Die Deutsche Bank hat in der letzten Woche das Rebreak über die wichtige Marke von 31 Euro versucht - und ist gescheitert. Damit wurde trotz der bereits sehr günstigen Bewertung das Verkaufssignal vorerst bestätigt. Noch bleibt aber eine kleine Hoffnung auf eine Wende, die geplante Kapitalerhöhung könnte der nötige Befreiungsschlag sein.
Wenn man die Analystenkommentare liest, bekommt man einen Eindruck davon, wie tief die Deutsche Bank in der Misere steckt. Das Institut muss wegen der chronischen Unterkapitalisierung die risikobehafteten Aktiva zurückfahren, noch aber ist die Kostenstruktur für ein geringeres Geschäftsvolumen zu hoch. Deswegen trimmt das Management die Organisation auf Effizienz.
Trotz aller Anstrengungen reicht das aber nicht aus, um die Kernkapitalquote bis zum März nächsten Jahres auf das Zielniveau von mindestens 10-Prozent (nach Basel-III) zu heben. Dabei spielen auch die schwierigen Marktbedingungen im Kerngeschäft eine wichtige Rolle, vor allem das Anleihengeschäft als zentrale Ertragssäule stottert bedenklich.
Alle Baustellen aus eigener Kraft gleichzeitig zu beheben, wirkt irgendwie wie die Quadratur des Kreises. Daher versucht das Management nun die Flucht nach vorne mit einer riesigen Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 8 Mrd. Euro.
Ein Ankerinvestor steht dabei schon fest, Katar steigt mit 1,75 Mrd. Euro ein. Die Araber dürften vermutlich von der günstigen Bewertung der Deutschen Bank angelockt worden sein. Das Konsens-KGV liegt aktuell bei 6,6 für 2015. Allerdings ist nicht ganz klar, wie angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen der unterstellte Gewinnsprung von 70 Prozent gelingen kann. Dennoch scheint die aktuelle Problematik damit eingepreist.
Nach einer gelungenen Platzierung der Anteile könnte sich die Aktie daher wieder erholen. Bis dahin könnten nach dem Bruch des Bodens bei 31 Euro erst einmal die Bären regieren. Größere Rückschläge wären aber nun Kaufgelegenheiten, denn zumindest das Kernproblem der Unterkapitalisierung könnte bald gelöst sein.
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