Die Deutsche Telekom bleibt eine Ansammlung von Baustellen. Bei der größten, der kriselnden US-Tochter T-Mobile USA, steht in naher Zukunft eine Entscheidung über die Fusion mit dem Konkurrenten MetroPCS an, als neuer Problembereich steht aber schon das Europageschäft in den Startlöchern.
Nach dem Verbot eines Verkaufs an AT&T ist der Zusammenschluss mit MetroPCS die letzte realistische Option, um im amerikanischen Markt schnell die kritische Größe zu erreichen. Das Management der US-Firma steht auf der Seite der Bonner, einige Aktionäre haben aber bereits ihren Widerstand angekündigt. Am 12. April ist Stichtag, dann werden die Anteilseigner von MetroPCS über die Fusion abstimmen.
Wir rechnen damit, dass sie den Schritt letztlich absegnen und die Deutsche Telekom einen Schritt nach vorne machen kann. Zugleich muss der Konzern aber aufpassen, dass es in Europa nicht gleichzeitig einen Schritt zurückgeht. Jüngsten Medienberichten zufolge liegt das Geschäft auf dem Kontinent in den ersten beiden Monaten deutlich unter Plan - sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Die schwache Wirtschaftsentwicklung könnte der Deutschen Telekom also durchaus das erste Quartal verhageln.
Die Aktie hat sich nach der Markierung eines neuen Sechs-Monats-Tiefs Ende Februar trotzdem etwas erholt, vermutlich in Erwartung der üppigen Dividendenzahlung (0,70 Euro je Aktie), die Mitte Mai auf der Hauptversammlung beschlossen werden soll. Ob diese Trendwende aber nachhaltig ausfällt, wird nicht nur von der Zustimmung der MetroPCS-Aktionäre abhängen, sondern auch davon, ob sich in Europa eine neue Großbaustelle auftut.
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