Aussichten auf Ertragszuwächse haben die Zahlen von E.ON nicht wirklich geboten, allenfalls kann sich der Energiekonzern zugute halten, weniger schlecht als erwartet abgeschnitten zu haben. Das reichte für einen Kurssprung und verdeutlicht einmal mehr, dass die Investoren alle aktuellen Probleme als eingepreist ansehen.
Und an Problemen mangelt es weiterhin nicht. Die Kraftwerkssparte hat im ersten Halbjahr zwar auf EBITDA-Ebene ganz ordentlich abgeschnitten, was aber vor allem auf Sondereffekte zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis im Handels- und Netzgeschäft war hingegen rückläufig, und auch bei den vom Management als Wachstumstreiber identifizierten Aktivitäten in den Emerging Markets gab es Einbußen.
Insgesamt aber konnte E.ON bei einem um 13 Prozent auf 56,1 Mrd. Euro reduzierten Konzernumsatz den EBITDA-Rückgang auf 12 Prozent (5,0 Mrd. Euro) begrenzen. Das war besser, als von Analysten im Vorfeld erwartet.
Dennoch äußerten sich die Researchabteilungen wenig begeistert zu den Resultaten. Die Notwendigkeit für größere Modellanpassungen wurde überwiegend verneint, Halten und Verkaufen waren zunächst die meist genannten Urteile.
Dem scheint die positive Reaktion der Anleger entgegen zu stehen - ebenso wie die nach wie vor fortschreitende Bodenbildung des Titels. Die Investoren könnten aber weiter in die Zukunft schauen und sehen dort vielleicht einen Kapazitätsmarkt für Kraftwerke in Deutschland kommen, der die fundamentalen Probleme in der Erzeugungssparte vielleicht lösen würde.
In jedem Fall mindert die stabile charttechnische Lage - die Aktie hat die wichtige Unterstützung bei 13 Euro erfolgreich verteidigt - das Investitionsrisiko. Für einen Ausbruch nach oben, über die Marke von 15 Euro, ist aber nach unserer Einschätzung weiterhin die Aussicht auf eine Trendwende in der Gewinnentwicklung notwendig.
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