Das war der nächste Dämpfer für E.ON: Die Milliarden aus der Brennelementesteuer sind womöglich endgültig futsch. Die Aktie nähert sich wieder der wichtigsten Unterstützung. Vor allem die relative Schwäche mahnt zur Vorsicht.
Die großen Energiemultis hatten darauf gesetzt, dass der Europäische Gerichtshof die Brennelementesteuer kippt. Nun hat der Generalanwalt diese als vereinbar mit EU-Recht eingestuft. Damit ist die Wahrscheinlichkeit deutlich gestiegen, dass die Konzerne das Verfahren verlieren. E.ON müsste damit 2,3 Mrd. Euro gezahlte Steuern abschreiben und mit einer laufenden Belastung leben.
An anderer Stelle ist allerdings noch offen, ob das Unternehmen sich durchsetzt. E.ON fordert mehr als 8 Mrd. Euro Schadensersatz für die verordnete Abschaltung der Atommeiler, das wäre ein dickes Trostpflaster. Ein Ende dieses Verfahrens ist aber noch nicht absehbar.
Für das operative Geschäft würde das aber auch nicht mehr als einen Aufschub bedeuten, um den Weg zurück zur Profitabilität zu finden. Für das klassische Kraftwerksgeschäft mit fossilen Energieträgern besteht aus unserer Sicht nach wie vor nur eine Chance, nämlich die Vergütung von Reservekapazitäten. Die Bundesregierung bleibt aber vorerst abgeneigt.
Deswegen und wegen dem Dämpfer im Brennelementesteuerverfahren hat sich die Aktie wieder bedenklich der wichtigen Unterstützung bei 13 Euro genähert. Auch die relative Schwäche zum haussierenden DAX ist eklatant.
Bei einem erneuten Fall unter 13 Euro scheint eine prozyklische Shortposition wieder angebracht. Bis dahin heißt es: Abwarten. Eventuell kann die Aussicht auf die Dividendensaison - die geschätzte Dividendenrendite liegt im Analystenkonsens bei rund 3,7 Prozent - den Wert noch einmal retten.
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