Die Aktie von E.ON musste zuletzt wieder einen Rückschlag hinnehmen. Mitverantwortlich dürften dafür auch die jüngsten Anpassungen am Entwurf für die EEG-Reform sein. Nach wie vor wird dem Unternehmen in Deutschland keine echte Perspektive geboten.
E.ON ist weiter im Rückwärtsgang. Aus dem Projekt Desertec, das in der Wüste Afrikas erzeugten Strom nach Europa exportieren will, steigt der Konzern nach fünf Jahren aus, und das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld wird freiwillig sieben Monat früher abgeschaltet als notwendig.
Um in Deutschland die Trendwende hinzubekommen, bräuchte der Konzern bessere Rahmenbedingungen. Professor Christoph Schmidt, Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, hat in seinem jüngsten Statement den Finger in die Wunde gelegt. Deutschland brauche dringend ein umfassendes Gesamtkonzept für die Energiewende, das den Ausbau der Erneuerbaren und die Sicherung von Reservekapazitäten integriert. Davon sei leider noch nicht viel zu sehen, auch nicht in der aktuellen EEG-Reform.
Ohne Prämie für die Bereitstellung von Reservekapazitäten muss E.ON aber bald weitere Kraftwerke abschalten. Selbst wenn diese kommt, rechnet E.ON-Chef Teyssen nicht mehr mit hohen Profiten im klassischen zentralisierten Kraftwerksgeschäft.
Stattdessen setzt der Manager auf einen Ausbau der Dienstleistungen und eine Expansion im Bereich von Blockheizkraftwerken. Doch das ist mühselig und kostet Zeit. Zusätzliche Impulse soll ein wachsendes Auslandsgeschäft bringen, doch auch hier hat die Welt auf ein Engagement von E.ON nicht gerade gewartet.
Die Aktionäre brauchen also viel Geduld, bis die Initiativen von E.ON Früchte tragen. Allerdings sind diese Probleme nun hinlänglich bekannt und sollten in der Aktie eingepreist sein. Zumindest ist aktuell kein größerer Abwärtsdruck mehr erkennbar, seit Anfang 2013 befindet sich das Papier im Prozess der Bodenbildung.
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