Die Abspaltung von Uniper war für E.ON zumindest an der Börse kein Befreiungsschlag, die niedrige Marktkapitalisierung der Tochter lenkte den Blick stattdessen einmal mehr auf die missliche wirtschaftliche Lage des Energieversorgers. Unter spekulativen Gesichtspunkten scheint das Papier aber kurzfristig durchaus interessant.
Der Kursverlust von E.ON seit der Abspaltung von Uniper ist mittlerweile deutlich höher, als der Zugewinn, den die Aktionäre mit der Einbuchung der Anteilsscheine gemacht haben. Darin drückt sich die Enttäuschung über den geringen Marktwert der Tochter aus, der mit aktuell 3,8 Mrd. Euro selbst vorsichtige Analystenschätzungen noch unterboten hat.
E.ON drohen damit hohe Abschreibungen auf den deutlich höheren Buchwert der Anteile. Ein weiterer Schlag für das bilanziell angeschlagene Unternehmen, das mit zahlreichen Altlasten kämpft.
Etliche Analysten sehen daher auch auf dem reduzierten Kursniveau kaum Potenzial und haben einen fairen Wert zwischen 6,20 Euro (Exane BNP Paribas) und 6,50 Euro (Credit Suisse) ausgerufen. Optimisten wie die Commerzbank oder Barclays halten allerdings zumindest Notierungen zwischen 7,40 und 7,70 Euro für angemessen.
Kurzfristig scheint der Titel vor allem taktisch interessant. Aufgrund des optischen und tatsächlichen Kursverlusts mit der Abspaltung könnte die Aktie bald eine Gegenbewegung starten. Das gestern markierte Intradaytief stellt womöglich die erste Unterstützung dar. Sehr spekulativ orientierte Anleger setzen daher auf eine nahende Erholung.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von E.ON nach den Kursverlusten zur Abspaltung bald eine Gegenbewegung startet, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Citigroup mit einem aktuellen Hebel von 2,8 nutzen. Die Barriere liegt bei 4,50 Euro.
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