Jetzt also doch: Nachdem die Aktie von E.ON trotz des stark ermäßigten Kursniveaus von den Anlegern lange Zeit links liegen gelassen wurde, konnte sie sich in der letzten Woche kräftig erholen und wichtige Widerstände überwinden. Da drängt sich die Frage auf, wie weit die technische Gegenbewegung nach dem katastrophalen Kursverlauf der letzten sieben Monate noch laufen könnte.
Paradoxerweise hat vor allem die Stimmungseintrübung am Gesamtmarkt der Aktie von E.ON auf die Sprünge geholfen. Nachdem in der letzten Woche Frühindikatoren zur Konjunkturentwicklung enttäuschend ausgefallen sind, haben sich die Anleger wieder defensiveren Aktien zugewendet, die – wie eben E.ON – aktuell sehr günstig zu haben sind.
Vor allem die stattliche Dividende von 1,10 Euro (entspricht einer Dividendenrendite von aktuell rund 8 Prozent) dürfte die Investoren angelockt haben, aber auch das Konsens-KGV für 2013 ist mit 10 nicht gerade hoch – falls dem Konzern die Wende im Kerngeschäft und damit auch die Ertragswende gelingt.
Der Weg dürfte aber steinig werden, gerade die Expansion in den Schwellenländern wird kein Selbstläufer, wie der Verlauf in Brasilien zeigt, wo der Partner MPX in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Der Aktie stellen sich zudem zwischen 14 und 15 Euro weitere wichtige Widerstände in den Weg. Auf Kurse jenseits der Marke von 15 Euro spekulieren daher nur die ganz Mutigen.
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