Infineon schaltet zwei Gänge hoch, das Unternehmen kauft den amerikanischen Konkurrenten International Rectifier für 3 Mrd. US-Dollar. In einer ersten Reaktion fürchten die Anleger gestern ein schlechtes Timing des Managements und verkaufen die Aktie. Die Sorgen sind nicht unberechtigt, der Wert bietet dennoch Chancen für Mutige.
Der Vorstand von Infineon sieht wegen umfangreicher Synergien eine hervorragende Gelegenheit in dem Zukauf. Die alles überstrahlende Frage ist aber, ob der Halbleiterzyklus gerade seinen Höhepunkt erreicht. Dann müsste sich das Infineon-Management für die teure Übernahme - der Aufschlag auf den Schlusskurs von International Rectifier liegt bei rund 50 Prozent - vermutlich im Nachhinein die Eselsmütze aufsetzen.
Doch das Unternehmen sieht offenbar noch kein Ende des Aufschwungs, und in der Tat könnte dieser angesichts einer vergleichsweise geringen Dynamik in den letzten Jahren und eines gewissen Nachholpotenzials in den USA und Europa noch anhalten. Davon würde Infineon dann mit der großen Akquisition profitieren.
Die Aktie hat jedenfalls den Bruch des langfristigen Aufwärtstrends (1) gut verdaut und die wichtige Unterstützungsregion knapp unter 8 Euro (2) verteidigt. Solange der Wert nicht unter diese Marke fällt, besteht weiterhin ein gewisses Aufwärtspotenzial.
Verdichten sich in den nächsten Monaten die Hinweise, dass der zyklische Aufschwung doch noch nicht ausgereizt ist, rechnen wir damit, dass die Aktie zumindest noch einmal in die Region zwischen 9,00 und 9,50 Euro (3) vorstoßen kann.
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