Die harsche Kursreaktion der Anleger gestern auf die neuen Zahlen der Lufthansa legt nahe, dass sie auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Dabei waren die Resultate insgesamt wenig überraschend, allerdings hat das neue Management sehr unglücklich agiert.
Im Juni hatte der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Ziele für 2014 und 2015 eingedampft. 1 Mrd. Euro operativer Gewinn sollten nach der Gewinnwarnung in diesem Jahr noch rausspringen, doppelt so viel im nächsten Jahr.
Rund vier Monate später muss das Management die Prognose für 2015 schon wieder kassieren, ursächlich dafür sollen die Streiks und die Konjunktureintrübung sein. Da hat sich Spohr wohl kaum Puffer gelassen und dilettantisch agiert - das wird an der Börse nicht gern gesehen und hart bestraft.
Fundamental scheint die Revision aber bereits ausreichend eingepreist. Immerhin soll noch eine deutliche Gewinnsteigerung erzielt werden. Das Konsens-KGV für das laufende Jahr - und hier wurde die Prognose ja bestätigt (allerdings bereinigt um mögliche Streikkosten im vierten Quartal) - liegt nur noch bei 10,0.
Für das nächste Jahr kann man auf der aktuellen Kursbasis daher von einem einstelligen Wert ausgehen. Spätestens beim Oktobertief (10,69 Euro) sollte die Lufthansa daher ihre Talfahrt stoppen - trotz des Fehlstarts des neuen Chefs, dessen Kommunikationsstrategie noch Verbesserungsbedarf hat.
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