Die Börse schüttelte zur Wochenmitte verwundert den Kopf über Walt Disney. Denn der Unterhaltungskonzern machte mit personellen Schlagzeilen auf sich aufmerksam, die nicht so richtig nachzuvollziehen sind.
Die erste: Der seit 2012 an der Spitze stehende Robert Iger gab seinen Rücktritt bekannt. Dabei war es Iger, der in den letzten zwölf Monaten den manchmal schon als behäbig angesehenen Disney-Konzern auf eine neue Wachstumsstrategie in neue Medienformate trimmte. Dazu zählte unter anderem die milliardenschwere Übernahme von 21st Century Fox, aber besonders auch die Lancierung des konzerneigenen Streamingdienstes Disney+, der Netflix das Fürchten lehren soll.
Nun tritt der Stratege also ab (will aber bis Dezember 2021 noch „Executive Chairman“ bleiben). Die zweite Überraschung in diesem Zusammenhang: Nicht Kevin Mayer, Spartenchef Direct-to-Consumer and International und maßgeblich an der Einführung von Disney+ beteiligt, beerbt Iger als CEO. Das macht Bob Chapek, der bislang die Disney-Themenparks verantwortete. Diese eher unerwartete Personalie sorgt entsprechend für Verwirrung und Sorgen, dass Disney womöglich wieder von seiner zuletzt sehr aggressiven Online-Strategie lässt.
Kein Wunder also, das die Aktie nach dieser Nachricht Verluste ausweist. Auch wenn hier sicherlich das derzeitige negative Marktumfeld mit einkalkuliert werden muss, so dürfte der Durchbruch nach unten unter die bisherige Unterstützungszone bei rund 128 Dollar zu denken geben. Zumindest Teilgewinnmitnahmen scheinen derzeit ratsam.
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