Während viele Aktien kräftig unter der Corona-Pandemie leiden, haben die Papiere von Cliq Digital ihr Vorkrisenniveau schon wieder überschritten. Das ist auch kein Wunder, schließlich rechnet der Vorstand für 2020 mit einem deutlichen Wachstum und sieht sich sogar als Profiteur des Shutdowns. Dennoch ist die Aktie erstaunlich günstig bewertet.
Cliq Digital hat sich auf die Direktvermarktung digitaler Unterhaltungsprodukte über Online- und Mobilkanäle spezialisiert. Die Inhalte wie Spiele, Apps und Audio-/Videostreaming werden dabei nicht selbst produziert, sondern von Content-Anbietern einlizenziert. Der Vertrieb erfolgt vornehmlich auf Abonnementbasis, mit monatlich 200 Tsd. Vertragsabschlüssen und einer Reichweite von 10 Mrd. Seitenaufrufen in 34 Ländern zählen sich die Düsseldorfer zu den branchenführenden Unternehmen. So aufgestellt, konnten in den letzten Jahren zumeist wachsende Geschäftszahlen vermeldet werden, seit 2014 wurde der Umsatz um über 30 % gesteigert und der Nettogewinn fast vervierfacht. Nur 2018 kam es infolge vertrieblicher Probleme zu einem Rücksetzer, der im Folgejahr mit einem Umsatz- und EBITDA-Zuwachs von 8 bzw. 48 % aber wieder ausgebügelt wurde.
Ein wesentlicher Grund für den Umschwung liegt in einem Wechsel der Vertriebsstrategie: Hatte Cliq Digital zuvor seine Werbekampagnen hauptsächlich über Agenturen gebucht, so erfolgt der Media-Einkauf nun zunehmend hausintern. Das bedingt zwar höhere Personalkosten, erlaubt aber eine deutlich effizientere Vermarktung. Als Maßstab dafür dient den Düsseldorfern der sog. Cliq-Faktor (Nettoumsatz je Kunde in den ersten sechs Monaten im Verhältnis zu den Akquisitionskosten), der 2019 auf die Bestmarke von 1,51 geklettert ist, nach 1,36 in 2018. Und 2020 soll der Wert dank konjunkturbedingt fallender Werbepreise noch weiter auf…
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