Die Deutsche Bank hatte im vierten Quartal im Investmentbanking mit schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen, was an der Börse Befürchtungen geweckt hatte, dass die Commerzbank ebenfalls enttäuschen könnte. Nun hat die deutsche Nummer zwei gerade in diesem Bereich das beste Ergebnis seit drei Jahren eingefahren. Und auch ansonsten entwickelt sich alles in die richtige Richtung, auch wenn die schwache Konjunktur und die Niedrigzinsphase eine anhaltende Belastung darstellen. Das von uns empfohlene Bonuszertifikat hat bereits eine sehr ordentliche Rendite abgeworfen, das Papier ist eine Halteposition.
Das Investmentbanking (Corporates & Markets) steht bei der Commerzbank eigentlich eher im Schatten der anderen Bereiche. Als Hoffnungsträger gilt die Mittelstandsbank, die allerdings wegen der in dem schwierigen konjunkturellen Umfeld in Europa immer noch hohen Kreditausfälle im letzten Jahr nur ein operatives Ergebnis von 1,1 Mrd. Euro erwirtschaftete, gegenüber 1,6 Mrd. Euro im Vorjahr. Ausgerechnet die Sparte Corporates & Markets ist aber mit einer operativen Gewinnvervielfachung von 202 auf 778 Mio. Euro in die Bresche gesprungen. Damit ist die Commerzbank deutlich besser mit den Marktbedingungen zurechtgekommen als die Deutsche Bank und war endlich auch einmal für eine positive Überraschung gut.
Stabil auf niedrigem Niveau blieb dagegen das Privatkundengeschäft (operatives Ergebnis 225 Mio. Euro ggü. 277 Mio. Euro im Vorjahr). Das Management wertet es bereits als Erfolg der Revitalisierungsbemühungen, dass die Auswirkungen des weiter gesunkenen Zinsniveaus durch einen Zuwachs im Bereich der Wertpapiergeschäfte ausgeglichen werden konnten.
Eine zweite erfreuliche Entwicklung ist der Abbau der Randaktivitäten. Dieser gelingt deutlich schneller als zunächst erwartet, das Portfolio ist um weitere 23 % auf 116 Mrd. Euro geschrumpft. Und auch die aus dem Prozess resultierende Ergebnisbelastung nimmt ab, im letzten Jahr lag diese bei 1,1 Mrd. Euro, nach 1,5 Mrd. Euro in der Vorperiode. Die Fortschritte in der Portfoliobereinigung zeigen sich auch an anderer Stelle, nämlich in der Kernkapitalquote (nach Basel-III-Bestimmungen). Bereits ein Jahr früher als geplant konnte ein Wert von 9 % erreicht werden. Da die geringe Kernkapitalquote immer als zentraler Schwachpunkt der Commerzbank kritisiert wurde, ist das für das Institut ein ganz wichtiger Erfolg.
Insgesamt erwirtschaftete die Commerzbank 2013 mit 725 Mio. Euro operativ einen soliden Profit, auch wenn das Vorjahresergebnis (1,2 Mrd. Euro) wegen dem weiter gesunkenen Zinsniveau und einer schwachen Kreditnachfrage nicht erreicht werden konnte. Unter dem Strich drehte das Ergebnis von -47 Mio. Euro auf 78 Mio. Euro ins Plus, wobei zu beachten ist, dass die Commerzbank rund 500 Mio. Euro für den laufenden Umbau des Privatkunden- und Filialgeschäfts zurückgestellt hat.
Für das laufende Jahr ist aufgrund mehrerer Faktoren eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses in Sicht. Zum einen sollte wegen der besseren konjunkturellen Rahmenbedingungen die Risikovorsorge im Kreditgeschäft zurückgehen, zum anderen könnte die Belastung aus den Randaktivitäten angesichts der fortschreitenden Bereinigung deutlich unter die Milliardengrenze sinken. Und weitere Kosten aus dem Konzernumbau sind nach der großen Rückstellung im letzten Jahr auch nicht zu erwarten.
Wir gehen daher davon aus, dass die Commerzbank den Konzerngewinn im laufenden Jahr sehr deutlich auf…
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