Bislang kann man das Börsendasein der Datron AG nicht wirklich als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Auch sechs Jahre nach dem IPO notiert die Aktie immer noch leicht unter ihrem Ausgabekurs von 12,50 Euro. Für die Zukunft hat sich der Maschinenbauer aber ehrgeizige Ziele gesetzt, auf die er mit hohen Investitionen hinarbeitet. Das könnte auch der Aktie neuen Schub verleihen.
Die inhabergeführte Firma, deren Anteile zu zu 65 % bei der Familie des Vorstandschefs Dr. Arne Brüsch liegen, hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Fräsmaschinen spezialisiert. Größter und zugleich wichtigster Geschäftsbereich sind mit gut 50 % Umsatzanteil die sog. CNC-Fräsmaschinen, mit denen Werkstücke direkt aus den entsprechenden CAD/CAM-Daten heraus hergestellt werden können. Die Einsatzgebiete der Anlagen sind weit gefächert und reichen u.a. von der Elektrotechnik, über die Metall- und Kunststoffindustrie bis hin zur Automobil- und Luftfahrtbranche. Im mit 20 % Erlösanteil zweitgrößten Segment werden Werkzeuge zum Fräsen angeboten, insbesondere Fräsbohrer für die verschiedensten Werkstoffe und Formen. Abgerundet wird das Angebot durch den After-Sales-Service (15 % Umsatzanteil), darüber hinaus in kleinerem Umfang noch mit Dentalfräs- und Dosiermaschinen.
So aufgestellt, ist Datron im Prinzip auf einem stabilen Wachstumskurs. Seit 2010 konnte die Gesellschaft in jedem Jahr ihren Umsatz steigern, im Schnitt um 14 % pro Jahr. Beim EBIT fällt der Zuwachs mit knapp 11 % p.a. etwas geringer und vor allem volatiler aus. Hier leistet sich die Gesellschaft immer mal wieder Ausrutscher nach unten, was einerseits dem hohen Wettbewerbs- und damit Margendruck in einzelnen Zielmärkten und andererseits der regen Investitionstätigkeit der Darmstädter geschuldet ist. So auch im abgelaufenen Geschäftsjahr, als der Umsatz um weitere 6 % auf 45,7 Mio. Euro gesteigert werden konnte, während das operative Ergebnis infolge rückläufiger Verkäufe bei den Dentalfräsen und zugleich rekordhohen Investitionen von 4,2 Mio. Euro um 11 % auf 2,9 Mio. Euro nachgegeben hat.
Ebendiese massiven Investitionen könnten aber dafür sorgen, dass Datron in den kommenden Jahren sein Wachstumstempo wieder beschleunigen kann. Dafür setzt das Unternehmen in erster Linie auf Produktinnovationen. Größter Hoffnungsträger ist derzeit die kürzlich eingeführte, schon mehrfach preisgekrönte „Datron neo“, eine ultrakompakte CNC-Fräsmaschine, die insbesondere für Kleinstserien und den Prototypenbau konzipiert wurde und besonders unkompliziert und intuitiv bedienbar sein soll. Gleichzeitig scheut sich das Management nicht, unrentable Segmente zurückzufahren, so etwa im Dentalbereich, wo die Ausrichtung von wettbewerbsintensiven Standardprodukten hin zu High-End-Anwendungen und Spezialwerkzeugen verschoben wird. Und schließlich soll auch die internationale Expansion weiter vorangetrieben werden. Schon jetzt erwirtschaften die Hessen rd. die Hälfte ihrer Umsätze im Export und sind weltweit in mehr als 25 Ländern vertreten, erst kürzlich wurde mit einer Dependance in Österreich ein weiterer Markt erschlossen.
Entsprechend dieser Wachstumspotenziale hat sich der Vorstand im Rahmen seiner „Agenda 2025“ ehrgeizige Ziele gesetzt. Nicht nur, dass…
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