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DAX: Die große Kurswende kommt

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Der Dax konnte zuletzt das erreichte hohe Niveau weitgehend verteidigen. Nicht wenige Marktbeobachter reiben sich verwundert die Augen, schließlich kämpfen sowohl die USA als auch mehrere Länder der Eurozone mit ihren maroden Staatsfinanzen. Den Vereinigten Staaten droht wegen des Grabenkampfs zwischen den Parteien sogar komplett das Geld auszugehen. Wir rechnen allerdings mit einem Kompromiss und sehen die Eurozone trotz aller Probleme auf dem richtigen Weg. Denn es zeichnet sich eine große Kurswende in der Krisenpolitik ab.

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Die Regierung Obama will die Wirtschaft solange auf Pump alimentieren, bis eine höhere Dynamik für mehr Steuereinnahmen sorgt und sich damit das Defizitproblem von alleine löst. Die Republikaner liegen, getrieben von dem radikalen Tea-Party-Flügel, hingegen eher auf Merkels Kurs und bevorzugen eine rigide Sparpolitik trotz der geringen Wirtschaftsdynamik, um die Selbstheilungskräfte des privaten Sektors zu stimulieren. Wie im Vorwort skizziert, rechnen wir damit, dass sich die Parteien letztlich in der Mitte treffen. Zuvor könnte es Mitte des Monats aber noch einige dramatische Verhandlungsrunden geben, die die Märkte in Atem halten werden.

Es ist wahrscheinlich und auch zu hoffen, dass sich die Republikaner mit dem scharfen Kürzungsansatz nicht durchsetzen. Denn was von den meisten übersehen wird, ist, dass die USA bereits seit 2011 auf einen – recht moderaten – Sparkurs eingeschert sind, der im laufenden Jahr ohnehin verschärft wird. Ein zu drastisches Tempo kann aber kontraproduktiv wirken, wenn es das Wirtschaftswachstum komplett abwürgt und eine Abwärtsspirale auslöst. In Europa lässt sich in jedem Fall beobachten, welche Gratwanderung ein Konsolidierungskurs bedeutet.

Die Krisenländer im Euroraum haben diverse, zum Teil sehr umfangreiche Sparpakete beschlossen, um die Staatshaushalte zu sanieren. Die Erfolge halten sich bislang aber in Grenzen. Zwar wurden die Defizite verringert, die Erreichung der Maastricht-Grenze von 3 %, die bei dem aktuell geringen Wachstum immer noch zu einer steigenden Staatsverschuldung führen würde, ist aber noch in weiter Ferne. Spaniens Haushaltsloch wird nach aktuellen Schätzungen in diesem Jahr voraussichtlich 6,7 % des BIP betragen, Portugal liegt bei 5,5 % und Irland sogar bei 8,3 %. Bei den beiden letztgenannten ist auch der Schuldenstand in Relation zum Bruttoinlandsprodukt mit 127 resp. 125 % mittlerweile gefährlich hoch. Immerhin gibt es Fortschritte in Griechenland, und auch Italien ist halbwegs stabil.

Eigentlich würde das neue Sparrunden nahe legen, doch bei der EU-Kommission hat ein Umdenken eingesetzt. Der oberste Wächter der Defizite hat den Finanzbehörden der Staaten eine „Haushaltsreform“ vorgeschlagen, die im Kern eine Neuberechnung der strukturellen Defizite vorsieht, die den zentralen Maßstab für die Sparvorgaben darstellen. Demzufolge wird nun davon ausgegangen, dass konjunkturelle Faktoren eine deutlich höhere Bedeutung für die aktuellen Defizite haben – das käme einer Revolution gleich, denn dann müssten die Länder erheblich weniger sparen. Medienberichten zufolge hat Deutschland gegen diese Initiative keinen Einspruch erhoben, sondern sogar daran mitgearbeitet.

Die Trendwende käme genau zum richtigen Zeitpunkt, denn in der Eurozone deutet sich eine Konjunkturerholung an, und zwar nicht zuletzt deswegen, weil der Großteil der Kürzungen bereits in den Vorjahren stattgefunden hat. Neue drastische Sparprogramme könnten diesen Aufschwung wieder zunichte machen. Sollte sich die EU-Kommission durchsetzen, und davon gehen wir aus, sehen wir die Eurozone auf einem guten Weg, die Krise langsam zu bewältigen. Zumal die EZB in der vergangenen Woche einmal mehr betont hat, dass sie alles tun wird, um eine erneute Zuspitzung zu vermeiden. Vor allem wird sie die Milliardenkredite, mit denen den wankenden Großbanken in Europa Ende 2011 (und Anfang 2012) aus der Klemme geholfen wurde und die im Dezember 2014 auslaufen, im Ernstfall erneut für mehrere Jahre verlängern.

Auch die Leitzinsen sollen noch für längere Zeit auf dem historischen Tief von 0,5 % verharren. In Verbindung mit dem Umdenken in der Defizitberechnung bei der EU-Kom­mis­si­on wäre das eigentlich ein Faktor, der den Optimismus der Anleger wecken sollte. Zumal der Dax ja zuletzt auf ein neues Allzeithoch gestiegen ist. Stattdessen wurde im jüngsten...

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