In einem schwierigen Umfeld, geprägt von der Niedrigzinsphase in Europa und den USA, läuft das Kerngeschäft der Deutschen Bank eigentlich ganz ordentlich. Sonderbelastungen, vor allem resultierend aus den unzähligen Rechtsverfahren, machen bislang aber alle Fortschritte zunichte. Ein Investment in die Aktie ist eine Wette darauf, dass der ausgerufene Kulturwandel im nächsten Jahr endlich Früchte trägt und die Bank in ruhigere Fahrwasser kommt.
Noch im ersten Halbjahr hatte sich das Investmentbank, die traditionelle Gewinnmaschine der Deutschen Bank, relativ schwach entwickelt, daher war die Geschäftsbelebung im dritten Quartal eine positive Überraschung. Die Erträge im Bereich Corporate Banking & Securities erhöhten sich um kräftige 9 % auf 3,1 Mrd. Euro. Da auch die anderen Segmente ordentlich abgeschnitten haben, konnte die Deutsche Bank die Erträge insgesamt um 2 % auf 7,9 Mrd. Euro steigern. Unter dem Strich ist davon aber – mal wieder – nicht viel übrig geblieben, die Bank musste einen Periodenverlust von 92 Mio. Euro (Vorjahr +51 Mio. Euro) ausweisen.
Wie die Deutsche Bank im Vorfeld der Zahlenpublikation gewarnt hatte, waren dafür neue Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten mit einem Volumen von 894 Mio. Euro verantwortlich. Im laufenden Jahr wurde der entsprechende Bilanzposten damit von 2,1 auf 3,5 Mrd. Euro erhöht. Damit ist die Einschätzung, wann die Deutsche Bank den fortwährenden Aderlass durch Rechtskosten und Strafzahlungen stoppen kann, im Moment entscheidend für die Ertragsperspektiven der Bank.
Wir gehen davon aus, dass die Aufarbeitung der Ackermann-Ära weit fortgeschritten ist und…
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