Die Elumeo SE aus Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, „hochwertigen Edelsteinschmuck zu einem bezahlbaren Luxus für jeden zu machen“. Gegründet 2008, setzt das Unternehmen hierfür von Anfang an auf einen vollintegrierten Ansatz, in dem es die komplette Wertschöpfungskette, vom weltweiten Einkauf der Edelsteine, über die Herstellung in einer eigenen Fabrik in Thailand bis zum Endkundenvertrieb abdeckt. An der Börse notiert ist das Unternehmen seit 2015, doch bis jetzt hat die Aktie den Anlegern nicht viel Freude gebracht. Nach der Umsetzung umfassender Kostensenkungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte aber dieses Jahr der operative Turnaround gelingen und der Aktie nach oben verhelfen.
Mit dem integrierten Ansatz, dessen Kern die eigene Produktionsstätte in Thailand mit rund 750 Mitarbeitern darstellt, kann Elumeo die Konkurrenz deutlich unterbieten. Nach Angaben der Gesellschaft liegen die Preise rund 45 % unter dem Marktschnitt bei vergleichbarer Qualität.
Vertrieblich setzt Elumeo ausschließlich auf elektronische Kanäle, ist in Deutschland und Italien mit eigenen Shopping-Sendern und in mehreren Ländern mit Online-Shops präsent. Darüber hinaus bestehen Apps für Smartphones sowie für Smart TVs der führenden Hersteller. Mit dieser breiten Distribution verfügte Elumeo im letzten Jahr über eine Basis von 82 Tsd. aktiven und treuen Kunden. So ist seit 2012 der Umsatzanteil mit Bestandskunden von 52 auf 77 % gestiegen, gleichzeitig haben sich sowohl die Anzahl der Schmuckstücke als auch der Umsatz je Kunde in den letzten fünf Jahren deutlich erhöht.
Mit dieser Aufstellung wurde über viele Jahre ein hohes und profitables Umsatzwachstum erzielt. Noch 2014 summierten sich Rohertrag und Gewinn auf 37,4 bzw. 2,8 Mio. Euro bei einem Umsatz von 70,8 Mio. Euro. Im Folgejahr konnte zwar der Umsatz noch weiter zulegen, doch der Rohertrag ist aufgrund einer starken Aufwertung des Thai Baht und der damit verbundenen Erhöhung der Umsatzkosten auf 33,4 Mio. Euro gefallen. Verbunden mit einem fehlgeschlagenen Umzug der britischen Aktivitäten, der in hohen Umsatzausfällen sowie zusätzlichen Kosten mündete, sorgte dies für einen Verlust von 8,9 Mio. Euro. Ein Jahr später sorgte die fortgesetzte Thai Baht-Aufwertung, deren Wirkung auf die britischen Aktivitäten durch die Brexit-Entscheidung und nachfolgende Pfund-Abwertung verstärkt wurde, für einen noch höheren Verlust von 15,5 Mio. Euro.
In Reaktion auf diese Entwicklung wurde 2016 ein Maßnamebündel beschlossen, das unter anderem eine deutliche Kostensenkung in allen Bereichen sowie eine weitgehende Aufgabe der britischen Aktivitäten umfasste. Darüber hinaus wurde das Angebot an höherpreisigem Markenschmuck und Kollektionen ausgeweitet. Zwecks einer besseren Auslastung der Produktionskapazitäten wurde schließlich für den amerikanischen Markt, der im Konsumentenmarkt bisher noch nicht im großen Umfang adressiert worden war, ein B2B-Geschäft mit amerikanischen Händlern aufgebaut, das schon 2017 für…
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