Der Energiekonzern E.ON befindet sich aufgrund der Energiewende seit Jahren in einem weitreichenden Umbauprozess. Einen wichtigen Zwischenschritt dieser Restrukturierung konnte das Unternehmen in der letzten Woche vollenden, als die bereits 2016 abgespaltene und an die Börse gebrachte Tochter Uniper, in der das konventionelle Kraftwerksgeschäft (aus Kohle, Öl und Gas) gebündelt worden war, nun komplett an den finnischen Versorger Fortum für 3,8 Mrd. Euro verkauft wurde.
Diese Transaktion stellt allerdings nur einen Zwischenschritt beim Umbau des E.ON-Konzerns dar. Um sich zukünftig ausschließlich auf das Geschäft mit Energienetzen (Strom- und Gasnetze) sowie den Energievertrieb an die Endkunden zu konzentrieren, hat E.ON mit RWE einen umfassenden Tausch vereinbart. In dessen Rahmen will E.ON die RWE-Tochter Innogy übernehmen, um deren Netzgeschäft mit den eigenen Aktivitäten zu kombinieren. Im Gegenzug soll das Geschäft mit der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien an RWE abgegeben werden. Da sich rund 23 % der Innogy-Anteile vor der Transaktion im Streubesitz an der Börse befunden haben, hat E.ON darüber hinaus den Minderheitsaktionären ein Übernahmeangebot im Wert von bis zu 40 Euro je Aktie unterbreitet (inkl. Dividenden), dessen Annahmefrist gestern um Mitternacht (nach unserem Redaktionsschluss) geendet hat.
Nach Abschluss der Transaktion würde E.ON seine Stellung massiv ausbauen, in Deutschland etwa 30 % der Verteilernetze kontrollieren und in weiten Teilen Europas aktiv sein. Die kumulierte Kundenbasis nach der Innogy-Übernahme beziffert E.ON auf europaweit rund 50 Mio. Während aber…
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