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E.ON: Hält der Boden?

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Die Hauptversammlung von E.ON war in diesem Jahr betitelt mit der Überschrift: „Auf dem Weg zur neuen E.ON“. Da stellt sich nur die Frage, ob sich der Konzern auch auf dem richtigen Weg befindet. Die Geschäftszahlen verdeutlichen, dass die Düsseldorfer immer noch unter starkem Ertragsdruck stehen, der Aktienkurs verharrt in der Nähe des Zehn-Jahres-Tiefs. Doch es gibt auch Lichtblicke.

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E.ON kämpft mit drei großen strukturellen Problemen gleichzeitig. Der wachsende Anteil der Erneuerbaren Energien an der deutschen Stromversorgung drängt die Gaskraftwerke der Düsseldorfer aus dem Markt – hier hat das Management viel zu spät und zögerlich auf den Megatrend reagiert. Ein zweites großes Problem stellt der Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie dar, den die Politik nach dem GAU in Fukushima ad-hoc beschlossen hat. E.ON verliert damit wichtige Cash-Cows, wegen niedriger Brennstoffkosten und der bereits größtenteils abgeschriebenen Investitionen wäre der Weiterbetrieb (ohne umfangreiche Nachrüstungen) sehr lukrativ. Ebenfalls eine Cash-Cow a.D. stellt das Gashandelsgeschäft dar, und auch hier hat das Management wichtige Trends nicht antizipiert. Denn der Schiefergasboom in den USA sowie der weltweite Ausbau der Flüssiggaskapazitäten haben für deutlich sinkende Marktpreise gesorgt, die langfristigen Bezugsverträge, die E.ON mit Gazprom abgeschlossen hat, wurden so zur Belastung. Zwar konnte diese mit Nachverhandlungen im letzten Jahre etwas gemindert werden, dennoch befindet sich der Energiekonzern hier weiter in der Defensive.

Den ehemals so soliden und cash-starken Versorger haben diese Probleme ins Straucheln gebracht. Die neuverhandelten Bezugskonditionen für russisches Gas haben aber zumindest das Jahr 2012 gerettet. Vor allem dank eines rückwirkenden Ausgleichs von Verlusten im Gasgeschäft durch Gazprom konnte das EBITDA in der letzten Finanzperiode um 16 % auf 10,8 Mrd. Euro gesteigert werden, das Konzernergebnis drehte von -1,9 auf 2,6 Mrd. Euro, der bereinigte „nachhaltige“ Gewinn lag sogar bei 4,2 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr ist der Ausblick hingegen deutlich vorsichtiger, das Management rechnet mit einem Überschuss von 2,2 bis 2,6 Mrd. Euro und einem EBITDA von 9,2 bis 9,8 Mrd. Euro.

Dennoch kann E.ON durchaus Fortschritte vorweisen. In den letzten Jahren wurden Assets in Europa im Gesamtvolumen von 17 Mrd. Euro verkauft (womit auch ein Gewinnbeitrag von rund 1 Mrd. Euro für 2013 entfallen ist) und die Nettoverschuldung damit auf 15 Mrd. Euro halbiert. Im Gegenzug wurden aber auch 3,8 Mrd. Euro in den Ausbau des Geschäfts mit erneuerbaren Energien und dezentralen Stromversorgungssystemen sowie in die Expansion in Brasilien und der Türkei investiert.

Damit will E.ON zurück auf den Wachstumskurs finden – und das alles mit einer reduzierten Kostenbasis. Um 2 Mrd. Euro auf nur noch 8,3 Mrd. Euro sollen die jährlichen Aufwendungen bis 2015 sinken. Ein großer Teil des Maßnahmenpakets befindet sich freilich noch in der Umsetzung. Daher macht es im Moment Sinn, den Wert des Unternehmens mit den aktuellen Zahlen zu taxieren. Mit einem nachhaltigen Konzerngewinn von 2,6 Mrd. Euro (und damit am oberen Ende der Spanne für 2013) wäre E.ON auf Basis konstanter Gewinne mit einem überschlägigen Kalkulationszins von 10 % aktuell exakt fair bewertet. Eine Aussicht auf wieder zumindest moderat steigende Erträge in den nächsten Jahren würde somit…

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