In den letzten fünfzehn Jahren zählte Fresenius Medical Care zu den Dauerbrennern unter Deutschlands Blue-Chips. Seit dem Frühjahr 2015 hat die Performance der Aktie allerdings deutlich nachgelassen, was auf auch auf einen unsteten Ergebnistrend zurückzuführen sein dürfte. Im laufenden Jahr sind die Zahlen ebenfalls nicht ohne Makel, die Aktie notiert inzwischen 12 % unter dem Jahreshoch. Bietet sich damit eine antizyklische Kaufchance?
FMC ist ein weltweit aktiver Dialysespezialist. Der Konzern betreibt eigene Kliniken mit Fokus auf die Blutreinigung für Patienten mit Nierenkrankheiten, darüber hinaus zählen auch die notwendigen Geräte und Einwegmaterialien zum Angebotsspektrum. Die Wachstumsdaten der Gesellschaft sind beeindruckend: Zwischen 2005 und 2016 konnte die Zahl der jährlich behandelten Patienten um mehr als 130 Prozent auf 308 Tsd. gesteigert werden, das Kliniknetz wurde in dieser Zeit auf über 3.600 mehr als verdoppelt. Isoliert betrachtet konnte der Umsatz in 2016 um 7 % auf 16,7 Mrd. Euro ausgeweitet werden, was erstmals seit mehreren Jahren auch in eine kräftige Steigerung des Nettoergebnisses (+21 % auf 1,2 Mrd. Euro) umgemünzt wurde.
Im ersten Halbjahr 2017 setzte sich der Aufwärtstrend (Umsatz +14 %, Überschuss +21 %) fort. Allerdings lag die Steigerungsrate beim Gewinn im zweiten Quartal isoliert betrachtet nur noch bei 2 %. Das Management führt hier steigende Kosten für das Personal und im US-Apothekenvertrieb, höhere Wertberichtigungen auf Forderungen und negative Wechselkurseffekte an. Im Gesamtjahr soll der Gewinn um 7 bis 9 % steigen, was eine anhaltend niedrige Dynamik im zweiten Halbjahr nahelegt. Kritisch beäugt wird zudem die angekündigte Akquisition von NxStage, einem US-Spezialisten für die Heimdialyse. FMC bietet 2 Mrd. US-Dollar für die Gesellschaft, die in 2016 Erlöse in Höhe von 366 Mio. US-Dollar generiert hat.
Vor allem der Preis der Akquisition wurde kritisiert, der strategische Sinn ist hingegen einleuchtend. Auch ansonsten stimmt die große Richtung bei FMC, auch wenn…
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