Die Zahlen für das erste Halbjahr von unserem ehemaligen Musterdepotwert Klöckner & Co. waren schwach. Der Absatz des Stahlhändlers reduzierte sich um 1,4 % auf 3,3 Mio. Tonnen, die Hoffnung auf eine stärkere Belebung in den USA und Europa wurde nicht erfüllt. Die Umsatzseite sieht zwar etwas freundlicher aus (+4,3 % auf 3,4 Mrd. Euro), was aber ausschließlich der Euroabwertung zu verdanken ist. Ein besseres Bild der aktuellen Lage vermittelt der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, der (bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen) wegen rückläufiger Preise in wichtigen Märkten von 97 auf 46 Mio. Euro eingebrochen ist.
Eigentlich hatte sich das Management vorgenommen, das EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen im laufenden Jahr zu steigern. Dieses Ziel musste nach dem schwachen ersten Halbjahr kassiert werden. Stattdessen wird nun mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Analysten hatten das im Vorfeld allerdings schon erwartet, die Konsensprognose lag weit unter dem Wert aus 2014. Das erklärt zum Teil, warum die Börsenreaktion auf die Gewinnwarnung moderat ausgefallen ist: Nach anfänglichen Kursverlusten drehte der Wert schnell ins Plus.
Geholfen haben dürfte dabei auch der moderat optimistische Ausblick auf das zweite Halbjahr. Das Management rechnet damit, dass nun endlich eine Marktbelebung von niedrigem Niveau aus eintritt und will im dritten Quartal bereits ein bereinigtes EBITDA von 45 bis 55 Mio. Euro erzielen. Zu diesem Zweck wurde der Sparkurs noch einmal verschärft. Offenbar kann das Management damit überzeugen, zuletzt ist Unternehmer Friedhelm Loh, der die Erfolgsgeschichte von KUKA als aktiver Großinvestor begleitet hat, mit einem Anteil von knapp über 10 % eingestiegen.
Der Investor wittert unter Umständen die Chance, die aus…
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