Schwierige Marktbedingungen haben die Profitabilität von K+S in den letzten Jahren per Saldo deutlich geschmälert. Jetzt setzt der Konzern aber zur großen Wende an, auch dank eines neuen Werks in Kanada. Diese Gemengelage führt zu zwei Lagern: Die einen halten den Salz- und Düngemittelspezialisten aufgrund des zwar wachsenden, aber immer noch niedrigen Ergebnisses für zu teuer, die anderen sehen vor allem die Potenziale der Zukunft. Wir tendieren dabei zum Bullenlager.
K+S kämpft schon seit Jahren mit einer marktbedingt hohen Volatilität des Geschäfts. Der Bruch des Kali-Exportkartells zwischen Russland und Weißrussland im Jahr 2013 hat eine Marktphase mit Überkapazitäten und Preisdruck eingeleitet. Trotzdem hat das Unternehmen an dem Aufbau einer neuen Kalimine mit angeschlossener Verarbeitung in Kanada festgehalten und profitiert seit der Inbetriebnahme im Juni 2017 von den erhöhten Kapazitäten.
Da sich zudem auch der Kalipreis erholt hat, konnte K+S im ersten Quartal die Erlöse und das EBITDA der Sparte um 3,2 % resp. 48,8 % auf 488,7 bzw. 120,8 Mio. Euro steigern. Gegenläufig war der Ertragstrend wegen eines niedrigeren Preises für Auftausalz und höherer Logistikkosten in Amerika im zweiten großen Bereich Salz (Umsatz 635,6 Mio. Euro, +4 %, EBITDA 120,9 Mio. Euro, -10,6 %). Die Schwankungen im Salzmarkt sind aber eher saisonal, während es bei Kali um strukturelle Fragen geht. Umstritten ist derzeit vor allem, ob sich die Tendenz zu einer Preiserholung fortsetzt. Die Analysten sind diesbezüglich eher skeptisch gestimmt, während der große K+S-Konkurrent Nutrien aufgrund einer positiven Entwicklung in zentralen Märkten wie China und Brasilien von robusten Rahmenbedingungen für den weiteren Jahresverlauf ausgeht.
Mit dem neuen Werk in Kanada verfügt K+S derzeit über ein signifikantes organisches Wachstumspotenzial. Sollte der Kalimarkt mitspielen, dürfte sich…
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