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Mobotix: Perspektiven nach der Bruchlandung

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Mobotix war eigentlich ein Vorzeigeunternehmen des deutschen Mittelstands, innovative Lösungen für einen attraktiven Markt ermöglichten eine beeindruckende Wachstumsstory und hohe Margen. Zwei Wechsel im Vorstand und zwei Gewinnwarnungen im laufenden Jahr haben den Ruf ramponiert und den Kurs abstürzen lassen. Auf dem reduzierten Niveau ist die Aktie aber wieder interessant.

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Mobotix gilt seit der Gründung im Jahr 1999 als Innovator in der umkämpften Branche der Videoüberwachung. Eine zentrale Neuerung war dabei die Umstellung wesentlicher Elemente der Bildspeicherung und -auswertung auf eine dezentrale Lösung. In den Systemen der Gesellschaft werden Digital-Kameras selbst mit Rechnern und Speichern ausgestattet, was die Anforderungen an das Netzwerk und den PC zur Steuerung erheblich reduziert. Mobotix hat dabei neue Standards für die hochauflösende Bildqualität gesetzt, im Hinblick auf die Detailgenauigkeit der Aufzeichnungen wird der Großteil der heute üblichen Installationen um ein Vielfaches übertroffen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Angebot von skalierbaren Komplettlösungen aus einer Hand, die sich sowohl für kleine Geschäfts- oder Privatanlagen als auch für große Objekte (Flughäfen, Banken, etc.) eignen.

Die Vorteile der angebotenen Lösungen ermöglichten ein rasantes Wachstum. Innerhalb eines Jahrzehnts hat das Unternehmen den Umsatz von 0,8 Mio. Euro (GJ 2000/01) auf 73,2 Mio. Euro (GJ 2010/11) fast verhundertfacht, die operative Marge belief sich zeitweilig auf mehr als 20 %. Mittlerweile sind mehr als 100 Tsd. Systeme im Einsatz, die Exportquote beläuft sich auf rund 75 %.

Auch in den letzten beiden Finanzperioden konnte das Unternehmen noch Wachstumsraten von 11,5 resp. 5,9 % erzielen. Allerdings führten der intensive Wettbewerb und hohe Kosten für die Produktentwicklung dazu, dass die Marge bröckelte. Im Geschäftsjahr 2012/13 reduzierte sich das EBIT trotz der Erlössteigerung bereits von 19,5 auf 18,3 Mio. Euro. Trotzdem war der Vorstand für die Periode 2013/14 (per 30.09.) optimistisch und rechnete mit einem Umsatzwachstum von 10 % und einer EBIT-Marge von 21 %. Diese Ziele erwiesen sich als illusorisch: Nach zwei Umsatz- und Gewinnwarnungen sollen die Erlöse im laufenden Jahr um 10 % sinken und das Ergebnis nur noch leicht positiv ausfallen.

Und das, obwohl zum Halbjahr noch ein Umsatzplus von 3,9 % und eine EBIT-Marge von 7,8 % in den Büchern stand. Das Wachstum war aber vor allem einer Bevorratung großer Distributoren geschuldet, dem kein adäquater Endkundenabsatz gegenüberstand. Aus Kulanzgründen wurden die verkauften und mittlerweile veralteten drei Megapixelanlagen zurückgenommen und durch die neue Gerätegeneration mit fünf Megapixeln ersetzt. Da diese dann erst abverkauft wurden, resultiert daraus eine Umsatzdelle im dritten Quartal.

Für einen zusätzlichen Vertrauensverlust sorgt der Umstand, dass der Gründer, Hauptaktionär und langjährige CEO des Unternehmens, Dr. Ralf Hinkel, im letzten Jahr, und damit kurz vor dem Knick in der Geschäftsentwicklung, in den Aufsichtsrat gewechselt ist. Der damals neu installierte CEO musste bereits wieder gehen, aktuell hat CFO Klaus Gesmann den Vorsitz mit übernommen. Größere Kontinuität gibt es wenigstens im Bereich Entwicklung und Produktion, der zuständige Vorstand Dr. Oliver Gabel ist seit 2011 im Amt.

Das Team steht nun vor einer anspruchsvollen Aufgabe, im Bereich des Endkundenvertriebs müssen die Partnerschaften mit Sicherheitsfirmen und Systemintegratoren ausgebaut werden, um das unbestritten hohe Wachstumspotenzial des Marktes zu nutzen. Dabei sieht sich das Unternehmen aber mit einem scharfen Wettbewerb konfrontiert, insbesondere auch von Seiten des Marktführers Axis aus Schweden, der mit einem Umsatz von umgerechnet rund 530 Mio. Euro (2013) erheblich größer ist als Mobotix. Die Deutschen können sich in diesem Umfeld nur behaupten, indem eine intelligente Vertriebsstrategie mit permanenten Innovationen kombiniert wird.

Mobotix ist im laufenden Geschäftsjahr in Turbulenzen geraten, wir gehen aber davon aus, dass…

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