Vor knapp einem Jahr hatten wir die Paragon-Aktie mit einem stolzen Gewinn von 526 % aus der Empfehlungsliste genommen. Damit bewiesen wir ein gutes Timing, denn in der Folge verlor die Aktie rund 60 % ihres Wertes. Inzwischen ist ein Teil davon wieder aufgeholt, aber von der Spekulationsblase, die sich letztes Jahr im Vorfeld des Börsengangs der Tochter Voltabox gebildet hatte, ist die Aktie immer noch weit entfernt. Vielmehr wird das sonstige Geschäft der Ostwestfalen weiterhin mit erheblichem Discount gehandelt.
Und das macht immerhin den Großteil des Geschäftsvolumens von Paragon aus. Denn während das Segment Elektromobilität, das in der börsennotierten Tochter Voltabox gebündelt ist, im Jahr 2018 gut 35 % des Konzernumsatzes beigesteuert hat, stammten immer noch knapp zwei Drittel der Erlöse aus den beiden anderen Geschäftsfeldern Elektronik und Mechanik. Diese wurden zwar von dem spektakulären Wachstum von Voltabox (+145 %) überstrahlt, machten aber ihrerseits mit einem Umsatzplus von 20 % eine sehr gute Figur. Neben organischem Wachstum trugen auch und gerade mehrere Übernahmen dazu bei, dass diese Geschäftsfelder substanziell ausgebaut wurden. Und das ging nicht einmal zulasten der Profitabilität, denn auch ertragsseitig erwirtschafteten die beiden Bereiche mit einem Anteil von gut 60 % weiterhin einen Gutteil des Konzern-EBIT.
In Summe konnte Paragon dadurch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein überaus kräftiges Wachstum erzielen. Konzernweit legten die Erlöse um 50,1 % auf 187,4 Mio. Euro zu und erreichten damit zum siebten Mal in Folge eine neue Rekordmarke. Etwas schwankender ging es in den letzten Jahren beim EBIT zu, aber auch hier schrieb die Gesellschaft mit einer glatten Verdopplung auf 15,2 Mio. Euro eine neue Bestmarke. Eine Achillesferse des Konzerns bleibt allerdings die hohe Kapitalintensität. Bedingt durch die Akquisitionsstrategie, aber auch den Vorrats- und Forderungsaufbau infolge des starken Wachstums war der freie Cashflow mit einem Minus von 126,8 Mio. Euro wieder tiefrot. Noch stellt das aber kein größeres Problem dar, denn mit einer Eigenkapitalquote von rd. 50 % und mehr als 40 Mio. Euro an Liquiditätsreserven ist der Kfz-Zulieferer weiterhin solide finanziert.
Zumal es auch nicht in dem Akquisitionstempo weitergehen soll, denn das laufende Jahr steht nach den Plänen des Vorstands im Zeichen der der Konsolidierung und Integration. Das erscheint auch sinnvoll, denn in den letzten beiden Jahren sind alle drei Geschäftsfelder bereits nachhaltig durch Übernahmen erweitert worden. So wurde im Bereich Elektronik mit dem Kauf von 82 % der SemVox GmbH der Eintritt in den Zukunftsmarkt der digitalen Assistenzsysteme und künstlichen Intelligenz vollzogen. Im Segment Mechanik schwang sich Paragon durch die Übernahme des größten Wettbewerbers HS Genion sogar zum Weltmarktführer für adaptive Aerodynamiksysteme auf. Und last but not least hat sich auch die Tochter Voltabox durch die…
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