Die Zahlen für 2014 haben für wenig Begeisterung bei den Anlegern gesorgt. Zwar konnte PNE Wind den Umsatz kräftig um 46,7 % auf 211,3 Mio. Euro steigern, das operative Ergebnis war mit 2,7 Mio. Euro wegen negativer Sondereffekte aber enttäuschend, unter dem Strich ist sogar ein Verlust von 13 Mio. Euro angefallen. Dennoch will PNE Wind in der Periode 2014 bis 2016 nach wie vor einen operativen Überschuss von 110 bis 130 Mio. Euro erzielen. Zwei potenzielle große Deals untermauern die Prognose und machen die Aktie interessant.
Vor allem in Deutschland ist die Projektentwicklung von PNE im letzten Jahr gut gelaufen, was sich in dem hohen Erlöszuwachs widerspiegelt. Dass dies nicht adäquat in operative Profite umgemünzt wurde, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen musste der Konzern im letzten Dezember Sonderabschreibungen auf Projekte des 2013 übernommenen Konkurrenten WKN vermelden, die zum Zeitpunkt des Kaufs bilanziell überbewertet waren. Gegen den Vorbesitzer Volker Friedrichsen, pikanterweise seit dem Deal Aufsichtsrat und Großaktionär von PNE, wurden rechtliche Schritte eingeleitet. Ebenfalls ergebnisschmälernd wirkt sich aus, dass das Unternehmen Projekte in Deutschland aktuell zunächst komplett fertig stellt und in einer Portfoliogesellschaft (YieldCo) bündelt, was die Ertragsrealisierung nach hinten verschiebt.
Dafür winken 2016, wenn Anteile der YieldCo bei Investoren platziert werden soll, Erlöse von mehr als 300 Mio. Euro gemäß unserer Einschätzung. Noch im laufenden Jahr könnte das Unternehmen einen weiteren großen Deal unter Dach und Fach bringen. Nachdem in Großbritannien eine Projektpipeline im Umfang von 1.169 MW aufgebaut wurde, soll nun ein strategischer Investor eingebunden werden, der einen substanziellen Finanzierungsbeitrag zur Fertigstellung der Windparks leistet.
In der Analystenkonferenz zu den Jahreszahlen wurde ein Abschluss in Großbritannien bis zum Ende des zweiten Quartals in Aussicht gestellt. Das wäre eine gelungene Generalprobe für die YieldCo-Platzierung in 2016. Wegen der jüngsten Enttäuschung (Sonderabschreibungen) sind diese Perspektiven im Moment noch nicht eingepreist, weswegen…
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