Mit der Vorlage des Geschäftsberichts für 2015 hat der Dortmunder Spezialist für Software und Dienstleistungen rund um Krisenmanagement und den Bevölkerungsschutz, PRO DV, seine vorläufigen Zahlen, die wir bereits Ende Februar kommentiert haben, bestätigt. Demnach konnte der Umsatz nur minimal, um 1,2 % auf 3,06 Mio. Euro, gesteigert werden, beim Ergebnis gab es statt des erwarteten Anstiegs einen deutlichen Rückgang um rund 30 % auf 0,08 Mio. Euro.
Die enttäuschenden Zahlen hatten mehrere Ursachen. So wurde das Consulting-Geschäft von längeren Mitarbeiter-Erkrankungen sowie von Verzögerungen bei den geplanten Neueinstellungen belastet, weswegen das Segment trotz der nach Unternehmensangaben lebhaften Nachfrage von Unternehmen aus dem Energie- und Telekommunikationssektor rückläufige Erlöse verzeichnete.
Auf der anderen Seite wurde das Geschäft mit Landkreisen und Hilfsorganisationen durch die Herausforderungen der Flüchtlingskrise belastet. Durch die extreme Beanspruchung der Kapazitäten dieser für PRO DV wichtigen Zielgruppe blieben kaum personelle und zeitliche Ressourcen übrig, um an Schulungen teilzunehmen oder neue Softwarelösungen einzuführen. Auch wurden bereits fest geplante Übungen abgesagt, was bei gegebenen Kapazitäten aufseiten von PRO DV sich in Form entgangener Deckungsbeiträge bemerkbar machte.
Vor diesem Hintergrund zeigt sich das Unternehmen mit dem zahlenmäßigen Ergebnis des letzten Jahres zwar unzufrieden, hinsichtlich der weiteren Perspektiven jedoch zuversichtlich. Dementsprechend will PRO DV im laufenden Jahr wieder im Umsatz und vor allem im Ergebnis zulegen. Auch wir sind eher geneigt, das letzte Jahr als einen Ausrutscher zu sehen. Denn strukturell sind keine Defizite erkennbar, das Unternehmen bewegt sich in attraktiven Märkten und stößt vor allem im Consulting-Bereich mit dem Thema Business-Continuity Management auf eine lebhafte Nachfrage. Gerade in krisenanfälligeren Zeiten dürfte der Bedarf an Beratungsleistungen und Lösungen, mit denen die Unternehmen die Krisenfestigkeit ihrer Prozesse systematisch analysieren und verbessern können, weiter zunehmen.
Das Unternehmen will daher das Wachstum in diesem Bereich durch weiteren Personalaufbau forcieren. Seit dem Jahreswechsel habe man schon drei neue Mitarbeiter gewinnen können, darüber hinaus sollen intern Kapazitäten in das Geschäft mit den Kunden aus der Privatwirtschat umgelenkt werden. Dies trifft vor allem auf die Mitarbeiter zu, die bisher hauptsächlich mit der Wartung des Software-Produktes deNIS betraut wurden. Der entsprechende Wartungsvertrag für das Softwareprodukt, mit dem der Bund und die Länder ihre Maßnahmen im Bereich Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe koordinieren, wurde zum Jahresende gekündigt und noch nicht wieder ausgeschrieben. Angesichts des anderweitigen Bedarfs für die Mitarbeiter zeigt sich PRO DV von der Entwicklung nicht besonders beeindruckt und will den Umsatzausfall mit Consulting-Erlösen mehr als kompensieren.
Der strukturelle Vorteil dieser Verschiebung ist…
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