Im Anlegerbrief 23/2014 hatten wir ProSiebenSat.1 Media ausführlich vorgestellt und die Aktie zu einem Kurs von 34,10 Euro als Depotbeimischung empfohlen. Inklusive der zwischenzeitlich ausgeschütteten Dividenden schaffte der Wert bis heute eine ordentliche Performance von 20 %, obwohl es seit Ende 2015 per Saldo abwärts ging. Die kräftige Korrektur schafft eine neue Einstiegsgelegenheit.
Dass die Aktie von ProSiebenSat.1 den langjährigen Aufwärtstrend, der den Titel in den DAX geführt hat, nicht fortsetzen konnte, hatte auch bewertungstechnische Gründe. Mit einem laufenden KGV von 28 war das Unternehmen Ende 2015 sehr stattlich bezahlt, zumal es durchaus größere Wachstumsrisiken gibt. Denn die Fernsehlandschaft ist im Umbruch, Angreifer wie Netflix und Amazon könnten mittelfristig für einen enormen Bedeutungsverlust sorgen. Aber ProSiebenSat.1 mischt im Digitalgeschäft kräftig mit, baut eigene Dienste auf und kooperiert sogar mit den Emporkömmlingen.
Die zentrale Frage ist natürlich, ob das Unternehmen in den neuen Geschäftsfeldern ähnlich erfolgreich ist, wie bislang im Kerngeschäft, und ob die Zuwächse digitaler Dienste mögliche Einbußen im Fernsehbereich kompensieren können. Bislang verläuft der Prozess verheißungsvoll: Im Jahr 2016 konnte der Konzern den Umsatz um 17 % auf 3,8 Mrd. Euro steigern, der bereinigte Überschuss erhöhte sich dabei um 10 % auf 513 Mio. Euro. Immerhin 47 % der Erlöse werden bereits außerhalb des Fernsehgeschäfts generiert, wobei ein Teil der E-Commerce-Aktivitäten im Reisebereich nun verkauft werden soll. In 2017 soll der Konzernumsatz trotzdem im hohen einstelligen Bereich zulegen, was sich auch positiv auf das Nettoergebnis auswirken würde.
Die Gremien haben eine Dividende von 1,90 Euro für 2016 vorgeschlagen, die stattliche Rendite von 5 % sichert die Aktie nach unten ab. Auch wenn ProSiebenSat.1 im Digitalgeschäft noch einiges probiert (und Aktivitäten zum Teil auch wieder verkauft), scheint der Konzern den Wandel insgesamt gut zu bewältigen, wie…
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