Die Bestwerte von RIB Software waren den Anlegern zuletzt nicht mehr genug. Obwohl die Stuttgarter Softwarefirma 2016 Rekorde bei Umsatz und Ergebnis erzielte, bewegte sich die Aktie bis vor kurzem kaum. Wie geht es nun weiter?
Die Messlatte liegt jedenfalls hoch, nachdem der Anbieter von Bausoftware im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz um 19 % auf 97,9 Mio. Euro und das operative Ergebnis um gut 58 % auf 33 Mio. Euro steigern konnte. Und RIB arbeitet bereits an seinem nächsten Rekordprojekt, auch wenn die Planungen für das laufende Jahr angesichts des starken Wachstums in 2016 etwas verhalten wirken. Der Umsatz soll 98 bis 108 Mio. Euro erreichen, das EBITDA bei 33 bis 38 Mio. Euro liegen. Im schlechtesten Fall stünde RIB so vor einer Nullrunde und auch am oberen Rand der Prognose geht das Wachstumstempo im Vergleich zum Vorjahr zurück, wobei sich Erlöse und operatives Ergebnis im optimistischen Szenario immer noch um rund 10 % bzw. 15 % verbessern würden. Doch die Börse erwartete mehr und reagierte enttäuscht, denn der TecDax-Titel ist teuer. Auch die Bilanz- und Margenqualität kann die hohe Bewertung nicht ausgleichen. Die Eigenkapitalquote liegt bei 82 %, die EBITDA-Marge bei einem Drittel. Die Gewinnspanne soll trotz der Expansion nicht unter 30 % fallen, während RIB mit fast 136 Mio. Euro Cash gut finanziert ist.
Allerdings hat sich das Wachstumstempo der Weltwirtschaft zuletzt verlangsamt, die Aussichten für die Öl- und Gasindustrie und die chinesische Wirtschaft sind verhalten. Laut RIB-Chef Thomas Wolf ist dies der Hauptgrund für seinen verhaltenen Ausblick. Abseits dieser Momentaufnahme befindet sich das Unternehmen jedoch in einem wachsenden Markt. Die Schwaben stellen Software her, mit denen Bauprozesse geplant und gesteuert werden. Angesichts einer besonders in den Schwellenändern wachsenden Bevölkerung sehen Experten das Volumen der globalen Bauwirtschaft von heute 9 Bio. US-Dollar bis 2025 auf 15 Bio. US-Dollar ansteigen.
Auf Anbieter von Konstruktionssoftware könnte dabei eine Sonderkonjunktur zukommen. Die Bauwirtschaft ist eine der am wenigsten digitalisierten Branchen der Welt, auch deshalb gilt Bauen mit seinen oft gesprengten Budgets und überzogenen Zeitplänen als eines der ineffizientesten Gewerbe. Mittels stärkerem Softwareeinsatz will die Branche diesen Missstand beheben. Werden aktuell nur rund 1% der Umsätze in die IT investiert, soll dieser Anteil auf 3,3 % steigen. Damit würde sich das Marktvolumen von RIB in denen kommenden Jahren vervielfachen.
RIB ist seit diesem Jahr mit einem möglicherweise revolutionären neuen Produkt auf dem Markt. Das Unternehmen bietet eine Software an, über die…
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