Vor etwa einem Jahr hatten wir die Aktie von RIB Software als spekulative Depotbeimischung empfohlen. Der Wert hat sich danach gut entwickelt, die Kursexplosion in den letzten Monaten hat allerdings selbst uns überrascht. Nach einer Kapitalerhöhung und einer Verkaufsempfehlung eines Analysten musste die Aktie dann einen ebenso überraschenden Absturz hinnehmen.
Der Anbieter von Bausoftware verfolgt mit der Digitalisierung und Vernetzung der zentralen Elemente der Wertschöpfungskette in der Bauindustrie ambitionierte Pläne. Das Potenzial ist gewaltig, denn noch bewegen sich die IT-Investitionen in der Branche auf niedrigem Niveau (in Deutschland etwa bei 0,82 % der Erlöse in 2016; Quelle: Hauptverband der deutschen Bauindustrie). RIB will das ändern und hat dafür u.a. im Jahr 2016 zusammen mit dem Auftragsfertiger Flex die Plattform YTWO Formative eingeführt, die die Planung und Steuerung von Bauprojekten direkt mit Zulieferern vernetzt.
Im Februar konnte dann mit Microsoft ein weiterer Big-Player für eine neue Plattform mit dem Namen MTWO gewonnen werden, über diese Cloudlösung sollen gemeinsame Software- und Daten-Services bereitgestellt werden. Der große Name hatte der Aktie einen weiteren Schub gegeben, zumal auch noch solide Zahlen für 2017 mit einem Umsatzzuwachs um 10,6 % auf 108,3 Mio. Euro und einer EBITDA-Verbesserung um 23,2 % auf 40,3 Mio. Euro vermeldet werden konnten. Die Investitionen in die neuen Produkte werden nun aber zunächst den Ertrag belasten, das EBITDA soll in 2018 zwischen 33 und 43 Mio. Euro liegen, bei einem Umsatz von 117 bis 127 Mio. Euro. Um trotzdem einen Cashsockel von mehr als 100 Mio. Euro zu halten, wurden zuletzt mit der Platzierung von 4,7 Mio. Aktien (zu 28 Euro) 131 Mio. Euro eingenommen.
Die Kapitalerhöhung hat den Kurs belastet, und der Effekt wurde durch eine Verkaufsempfehlung von Warburg-Analysten drastisch verstärkt, die die Kapitalmaßnahme u.a. als Kontraindikator für das Potenzial von YTWO eingestuft haben. In der Tat scheint die Aktie von RIB mit…
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