Veröffentlicht am Den Spezialisten für Internet-Klonunternehmen, Rocket Internet, hatten im letzten Jahr viele schon abgeschrieben. Hohe Verluste der Beteiligungen und ein immenser Cashverbrauch schienen zum Stresstest für den Konzern zu werden, der abgestürzte Aktienkurs lies Schlimmes ahnen. Doch das Management hat das Ruder herumgerissen und könnte mit einer stärkeren Fokussierung erfolgreich sein. Wir hatten bereits im Anlegerbrief 43/2016 auf die Comebackchancen hingewiesen.
Ursprünglich war es der Ansatz, erfolgreiche Geschäftsmodelle im Internet für noch nicht besetzte Märkte zu klonen und so quasi am Fließband stark wachsende Start-ups zu produzieren. Doch mit dem Fokus auf eine rasante Expansion verzettelte sich das Unternehmen, ausufernde Verluste der unzähligen Beteiligungen waren die Folge. Im letzten Jahr folgte daher eine Neujustierung, Rocket Internet konzentriert sich seither stärker auf Kernbeteiligungen, neben Wachstum wird nun auch der Profitabilität mehr Beachtung geschenkt.
Und der Konzern kann diesbezüglich durchaus Fortschritte vermelden. In den ersten neun Monaten 2016 konnten die Kernbeteiligungen ein Umsatzwachstum von 30,6 % auf 1,58 Mrd. Euro generieren, das Defizit auf EBITDA-Ebene verringerte sich währenddessen von -34,4 auf -17,5 % der Erlöse. Dieser Trend soll sich fortsetzen, im vierten Quartal dieses Jahres soll nach Aussage von CEO Oliver Samwer drei Unternehmen der Sprung in die Profitabilität gelingen. Kurzfristig der wichtigste Treiber bleibt allerdings das anstehende IPO von Delivery Hero. Die Beteiligung (Rocket Internet hält rd. 37 %) soll im ersten Halbjahr wohl für eine Bewertung von mehr als 3 Mrd. Euro an die Börse gebracht werden. Die positive Performance des seit dem letzten Jahr notierten Konkurrenten Takeaway.com sorgt hier für Rückenwind.
Rocket Internet hat das Geschäftsmodell angepasst, konzentriert sich stärker auf große Beteiligungen und eine Verbesserung der Profitabilität. Dank einer…
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